Langfristiger Überlebensvorteil durch Immunchemotherapie bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs
Nachricht vom 25.6.2025
Die Überlebenszeiten können bei Tumoren ohne sensibilisierende Genveränderungen langfristig verbessert werden, wenn in der Ersttherapie eine Immuncheckpoint-PD-L1-Blockade zusammen mit einer Chemotherapie angewendet wird.
Bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, der sich bereits mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet hat und keine therapeutisch angreifbaren Veränderungen in den EGFR-, ALK-, ROS1- oder RET-Genen aufweist, kann eine Immuntherapie mit einem bestimmten PD-L1-Blocker in Kombination mit Chemotherapie in der Erstbehandlung einen langfristigen Überlebensvorteil bringen. Das zeigen die Ergebnisse einer Phase 3-Studie aus China, die kürzlich in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.
An der Studie nahmen 479 Frauen und Männer im Alter von 18 bis maximal 75 Jahren teil, die die Diagnose nicht-kleinzelliger Lungenkrebs im metastasierten Stadium IV erhalten hatten. Ihre Tumoren wiesen keine sensibilisierenden Genveränderungen auf, die eine zielgerichtete Therapie erlaubt hätten. Deshalb erhielten sie in der Erstbehandlung eine platinbasierte Chemotherapie mit entweder einem bestimmten PD-L1-Blocker oder einem Scheinmedikament (Placebo) für bis zu vier Zyklen. Anschließend wurden die Personen aus der PD-L1-Hemmergruppe , bei denen ein Plattenepithelkarzinom vorlag, mit einer Erhaltungstherapie mit dem PD-L1-Blocker allein behandelt, die Personen, die ein Nicht-Plattenepithelkarzinom aufwiesen, erhielten eine Erhaltungstherapie mit dem PD-L1-Blocker in Kombination mit Chemotherapie. Die Personen aus der Placebogruppe wurden analog mit Placebo (bei Plattenepithelkarzinom) oder Placebo und Chemotherapie (bei Nicht-Plattenepithelkarzinom) behandelt. Diese Erhaltungstherapie wurde maximal 35 Zyklen lang durchgeführt.
Die Nachbeobachtungszeit betrug bei der aktuellen Analyse rund vier Jahre. In der Therapiegruppe, die den PD-L1-Blocker erhalten hatte, war die Krankheit signifikant länger zum Stillstand gekommen als in der Therapiegruppe mit Placebo. Auch im Gesamtüberleben und im Gesamtüberleben nach vier Jahren schnitt die PD-L1-Hemmergruppe besser ab. Dabei erwies sich die Immuntherapie mit dem PD-L1-Blocker als gut verträglich, es traten kaum mehr schwere Nebenwirkungen als unter Placebo und Chemotherapie auf.
In dieser Studie konnten mit dem PD-L1-Blocker in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie bei Patientinnen und Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs ohne sensibilisierende Genveränderungen in der Erstbehandlung langfristige Überlebensvorteile erzielt werden, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Dies galt sowohl für Plattenepithel- als auch für Nicht-Plattenepithelkarzinome. Diese Therapiekombination könne eine Standardoption für die genannte Personengruppe werden.
Quelle:
Zhou C et al. Sugemalimab versus placebo, in combination with platinum-based chemotherapy, as first-line treatment of metastatic non-small-cell lung cancer (GEMSTONE-302): 4-year outcomes from a double-blind, randomised, phase 3 trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Juni 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00198-6
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