Längeres Überleben bei Glioblastom

Nachricht vom 18.05.2023

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Wenn in den ersten Jahren nach der Diagnose kein Rückfall auftritt, ist die Chance auf ein langes Überleben höher.

Ein noch immer schwer zu behandelnder Hirntumor ist das Glioblastom, oft bleibt den Betroffenen trotz intensiver Behandlung mit Operation, Strahlentherapie und systemischen Therapien mit verschiedenen Medikamenten nach der Diagnose nur noch wenig Zeit. Nun zeigen Studiendaten, dass Patienten, die bei einem Glioblastom in den ersten Jahren keinen Rückfall erleiden, eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür haben, lange Überlebenszeiten zu erreichen. Darüber berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.

Die Forscher werteten die Daten von 280 Patienten ab 18 Jahren aus Europa, den USA und Australien aus. Alle waren an einem Glioblastom erkrankt und alle hatten die Diagnose um mindestens fünf Jahre überlebt. Eine molekulare Analyse erbrachte beispielsweise, dass die Hälfte der Patienten, bei denen im Tumor keine Veränderung in der Isocitratdehydrogenase vorlag, nach der Diagnose fast zehn Jahre und länger noch am Leben waren.

Als ein wichtiger Faktor für die Vorhersage des Überlebens stellten sich Rückfälle heraus. Patienten, die in den ersten Jahren nach der Diagnose keinen Rückfall erlitten, erreichten deutlich längere Überlebenszeiten. Da bei ihnen, anders als bei den Patienten mit einem oder mehr Rückfällen, oft auch ein Tumor ohne Methylierung des sogenannten MGMT-Promotors vorlag, vermuten die Forscher, dass es sich um eine besondere Unterart von Glioblastomen mit grundsätzlich besserer Prognose handeln könnte. Dies müsse in weiteren Studien untersucht werden.

 

Quelle:

Hertler C et al. Long-term survival with IDH wildtype glioblastoma: first results from the ETERNITY Brain Tumor Funders’ Collaborative Consortium (EORTC 1419)Running title: Long-term survival with glioblastoma. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Mai 2023, https://doi.org/10.1016/j.ejca.2023.05.002

 

(KvK)

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