Krebszellen und T-Zellen beim follikulären Lymphom zusammenbringen

Nachricht vom 30.08.2024

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Mit einem Zweifach-Antikörper kann das Immunsystem angeregt werden, sich gegen ein follikuläres Lymphom zu richten – auch nach mehreren anderen Therapien gelingt dies. 

Wenn ein follikuläres Lymphom trotz mehrfacher Behandlung immer wiederkehrt, kann sich womöglich eine Therapie mit einem bispezifischen CD20×CD3-Antikörper lohnen. Das geht aus Ergebnissen einer Phase 2-Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurden.

Der bispezifische humane CD20×CD3-Antikörper kann sich gleichzeitig an T-Zellen und die bösartig veränderten B-Zellen binden und bringt so beide einander näher. Dies führt dazu, dass die zytotoxischen T-Zellen ihre zelltötende Wirkung gegenüber den bösartigen B-Zellen entfalten können. Schon bei mehreren Arten von wiederkehrenden bzw. nicht ansprechenden B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen hat sich der CD20×CD3-Antikörper als wirksam herausgestellt. Nun erhielten Personen diesen Wirkstoff, die wegen eines follikulären Lymphoms bereits zwei oder mehr Therapielinien hinter sich hatten und immer wieder einen Rückfall erlitten oder nicht auf die Behandlungen ansprachen. Sie wurden so lange mit dem CD20×CD3-Antikörper behandelt, bis das Lymphom weiter voranschritt oder inakzeptable Nebenwirkungen auftraten.

Während der 20-monatigen Beobachtungszeit wurde eine objektive Ansprechrate von 80% erreicht, fast drei Viertel der Personen sprachen sogar vollständig auf die Behandlung an. Bei der Hälfte der Personen, die ein Ansprechen zeigten, hielt dieses mehr als zwei Jahre lang an. Rund 21 Monate lang oder noch länger schritt die Krankheit bei der Hälfte der Erkrankten nicht weiter voran. 

16% der teilnehmenden Personen mussten die Therapie mit dem bispezifischen Antikörper wegen zu starker Nebenwirkungen beenden. Dabei handelte es sich häufiger um ein Zytokin-Freisetzungssyndrom, bei dem das Immunsystem unkontrolliert Entzündungsbotenstoffe im Körper freisetzt, einen Mangel an weißen Blutzellen und Fieber.

Dennoch konnten die Nebenwirkungen in den meisten Fällen gut beherrscht werden. Mit dem CD20×CD3-Antikörper ließ sich bei stark vorbehandelten Personen mit wiederkehrendem follikulärem Lymphom ein gutes Ansprechen erreichen, so das Fazit des Studienberichts.

 

Quelle:

Kim TM et al. Safety and efficacy of odronextamab in patients with relapsed or refractory follicularlymphoma. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. August 2024, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2024.08.2239

 

(KvK)

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