Kombinierte Immuntherapie bei fortgeschrittenem Krebs des Magens

Nachricht vom 8.6.2025

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Wenn ein bestimmtes Merkmal vorliegt, ist eine kombinierte Immuntherapie offenbar anhaltend wirksam.

Bei fortgeschrittenem Krebs des Magens oder des Übergangs zwischen Speiseröhre und Magen kann unter Umständen eine Erstbehandlung mit einer kombinierten Immuntherapie aus zwei Checkpointhemmern vorteilhaft sein. Wie aus einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology hervorgeht, erzeugt eine solche Behandlung bei Tumoren, die das Merkmal „hohe Mikrosatelliteninstabilität“ aufweisen, gute und anhaltende Reaktionen.

An der kleinen Studie beteiligten sich erwachsene Personen, bei denen Magenkrebs oder Krebs am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen mit hoher Mikrosatelliteninstabilität diagnostiziert worden war. Bei hoher Mikrosatelliteninstabilität funktioniert das DNA-Reparatursystem der Zellen nicht mehr fehlerfrei, sodass es zu Störungen in den Zellen kommt. Dieses Merkmal betrifft nur rund fünf bis sechs Prozent aller fortgeschrittenen Magen- und Speiseröhrenkarzinome und ist deshalb selten. Die Erkrankten erhielten eine Immuntherapie mit einem bestimmten Checkpoint-PD1-Blocker und einem niedrig dosierten Checkpoint-CTLA-4-Blocker. 

Mehr als 60 Prozent der Behandelten sprachen auf die Therapie an, zehn Prozent sogar mit einer kompletten Tumorantwort. Bei acht von zehn Behandelten konnte die Krankheit durch die Behandlung unter Kontrolle gebracht werden. 

Die kombinierte Immuntherapie löste teils schwerwiegende Nebenwirkungen aus, sodass einige Personen die Behandlung vorzeitig beenden mussten. Doch auch bei ihnen hielt die Tumorantwort noch über einen langen Zeitraum an. Nach rund 14 Monaten war die Krankheit bei der Hälfte der Personen nicht mehr weiter vorangeschritten. Knapp 80 Prozent der Erkrankten waren nach einem Jahr noch am Leben.

In dieser Studie konnte durch die Kombinationstherapie mit einem bestimmten PD1- und einem bestimmten niedrig-dosierten CTLA-4-Blocker bei fortgeschrittenem Krebs des Magens oder des Übergangs zwischen Speiseröhre und Magen mit hoher Mikrosatelliteninstabilität eine gute und anhaltende Wirkung erzielt werden, so die abschließende Bewertung im Studienbericht.

 

Quelle:

Kawakami H et al. Phase II Study (NO LIMIT, WJOG13320G) of First-Line Nivolumab Plus Low-Dose Ipilimumab for Microsatellite Instability–High Advanced Gastric or Esophagogastric Junction Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 16. Mai 2025, https://doi.org/10.1200/JCO-24-02463

 

(KvK)

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