Kombinationstherapie bei voranschreitendem metastasiertem Brustkrebs

Nachricht vom 6.3.2025

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In bestimmten Situationen kann die Krankheit bei Patientinnen vor der Menopause mit einer Kombination aus CDK4/6-Hemmung und Antihormontherapie länger aufgehalten werden.

Wenn Frauen vor der Menopause an Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem metastasiertem Brustkrebs erkrankt sind und der Tumor während oder nach einer Therapie mit einem bestimmten Antiöstrogen weiter voranschreitet, kann eine Kombination eines CDK4/6-Hemmers mit einer antihormonellen Therapie, die die Eierstockfunktion unterdrückt, das Voranschreiten der Krankheit länger aufhalten als eine Chemotherapie. Das bestätigte sich in einer Studie auch nach einer längeren Beobachtungszeit, wie einem Bericht in der Fachzeitschrift Lancet Oncology zu entnehmen ist.

An der Studie, die in Südkorea durchgeführt wurde, beteiligten sich Patientinnen ab 19 Jahren, bei denen Hormonrezeptor-positiver, HER2-negativer metastasierter Brustkrebs diagnostiziert worden war und die die Menopause noch nicht erreicht hatten. Der Tumor war während oder nach einer antihormonellen Therapie mit einem Antiöstrogen weiter vorangeschritten. Sogenannte Aromatasehemmer, die ebenfalls der antihormonellen Therapie zugeschrieben werden, hatten die Patientinnen noch nicht erhalten, jedoch hatten einige von ihnen bereits eine Chemotherapie bei metastasierter Erkrankung hinter sich. Nun erhielten sie, nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, entweder eine Kombination mit einem CDK4/6-Hemmer, einem Aromatasehemmer und einem GnRH-Analogon, das den Östrogenspiegel im Blut senkt, oder eine Chemotherapie mit einem sogenannten Nukleosidanalogon. Die Therapien wurden so lange durchgeführt, bis die Krankheit weiter voranschritt oder die Nebenwirkungen zu stark wurden.

Die Kombination aus CDK4/6-Hemmer und antihormoneller Therapie konnte die Krankheit länger aufhalten als die Chemotherapie, es dauerte signifikant länger, bis der Tumor weiter voranschritt. An den generellen Überlebensaussichten änderte dies jedoch nichts, das Gesamtüberleben war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Die häufigste Nebenwirkung Grad 3 oder mehr war ein Rückgang der weißen Blutzellen, was unter der Kombinationstherapie häufiger auftrat als unter der Chemotherapie. Therapiebedingte Todesfälle gab es nicht.

Auch bei längerer Nachbeobachtung ergab sich für die Patientinnen mit voranschreitendem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem metastasiertem Brustkrebs ein Vorteil, wenn sie mit der Kombination aus CDK4/6-Hemmer, Aromatasehemmer und GnRH-Analogon behandelt worden waren – die Krankheit konnte dadurch länger aufgehalten werden, auch wenn sich dies nicht auf das Gesamtüberleben auswirkte. Die Kombinationstherapie könne deshalb, so die Schlussfolgerung im Studienbericht, bei Patientinnen vor der Menopause als eine frühzeitige Behandlungsoption in Betracht gezogen werden, wenn eine antihormonelle Therapie mit einem Antiöstrogen versagt.

 

Quelle:

Ahn HK et al. Palbociclib plus endocrine therapy versus capecitabine in premenopausal women with hormone receptor-positive, HER2-negative metastatic breast cancer (Young-PEARL): overall survival analysis of a randomised, open-label, phase 2 study. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 17. Februar 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00006-3

 

(KvK)

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