Kleinzelliger Lungenkrebs: Oft besonders aggressiv

Nachricht vom 08.11.2022

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Immuntherapie in Kombination mit Chemotherapie hat die Aussichten im fortgeschrittenen Stadium etwas verbessert.

Kleinzelliger Lungenkrebs wächst oft besonders aggressiv und breitet sich schon frühzeitig mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe aus. Die Zugabe von Immuncheckpointblockern zur üblichen Chemotherapie kann die Überlebensaussichten im fortgeschrittenen Stadium verbessern. Das unterstreicht ein zusammenfassender Artikel in der Fachzeitschrift InFo Hämatologie + Onkologie.

In vielen Fällen wird kleinzelliger Lungenkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn er sich bereits lokal oder sogar in andere Organe ausgebreitet hat. Wird er frühzeitig erkannt, wenn er noch klein und begrenzt ist (Stadium „sehr limitierte Erkrankung“), kann der Tumor unter Umständen durch eine Operation vollständig entfernt werden. In diesen Fällen wird eine unterstützende, adjuvante Chemotherapie nach der Operation empfohlen. Im Stadium „limitierte Erkrankung“ wird den Patienten als Standardtherapie eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie empfohlen. Die beiden Verfahren sollten idealerweise simultan durchgeführt werden. Zusätzlich ist eine vorbeugende Ganzhirnbestrahlung möglich, um eine Ausbreitung des Tumors ins Gehirn zu verhindern. Alternativ wird die engmaschige Überwachung mit regelmäßigen MRT-Untersuchungen empfohlen, um eine etwaige Metastasierung ins Gehirn rechtzeitig zu bemerken. 

Die Mehrzahl der Tumoren hat sich bei ihrer Entdeckung bereits lokal oder sogar darüber hinaus ausgebreitet. In diesem Falle wird eine Chemotherapie in Kombination mit einem Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker als Standardtherapie empfohlen. Von dieser Therapie profitieren ältere und jüngere Patienten. Ein Teil der Patienten spricht längerfristig auf die Behandlung an. Schreitet der Tumor danach wieder voran, wird meist eine erneute Chemotherapie empfohlen.

 

Quelle:

Reinmuth N et al. Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms. InFo Hämatologie + Onkologie 2022;25(10):38-45

 

(KvK)

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