Intensive Therapie bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs

Nachricht vom 27.06.2023

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Lässt sich die Krankheit mit einer Kombination verschiedenster Wirkprinzipien besser aufhalten?

Wenn sich Eierstockkrebs bereits stark ausgebreitet und Lymphknoten oder sogar andere Organe befallen hat, ist eine alleinige Operation zur Heilung in der Regel nicht mehr möglich. Aber mit systemischen, im ganzen Körper wirkenden Therapien kann das weitere Voranschreiten der Krankheit verzögert werden. Dies gelingt offenbar gut, wenn eine Kombinationstherapie mit einem Angiogenesehemmer, einem PD-L1-Hemmer und der Standardchemotherapie angewendet wird, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit dem Angiogenesehemmer, dem PD-L1-Hemmer und einem PARP-Hemmer. Das geht aus den Ergebnissen der Phase III-Studie DUO-O hervor, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

An der Studie nahmen Patientinnen teil, bei denen zuvor Eierstockkrebs neu diagnostiziert worden war. Der Tumor befand sich im fortgeschrittenen Stadium III oder IV, hatte sich also in Lymphknoten und mitunter auch schon in andere Organe ausgebreitet. Bei allen Patientinnen war geplant, eine Operation durchzuführen, um die Tumormasse zu verkleinern. Außerdem erhielten sie als neue Therapie eine Kombination aus Angiogenesehemmer, PD-L1-Hemmer und der Standardchemotherapie, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit dem Angiogenesehemmer, dem PD-L1-Hemmer und einem PARP-Hemmer.

Obwohl die Patientinnen keine Veränderung im BRCA1- oder 2-Gen aufwiesen, die üblicherweise ein besonders gutes Ansprechen auf die Therapie mit einem PARP-Hemmer bewirkt, konnten mit der intensivierten Therapie mit dem zusätzlichen Einsatz von PD-L1- und PARP-Hemmer Verbesserungen beim Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, erzielt werden. Als Vergleich dienten Patientinnen, bei denen der PD-L1-Hemmer bzw. der PARP-Hemmer in der Erhaltungstherapie weggelassen wurden. Da es sich um eine Zwischenanalyse mit noch kurzer Beobachtungszeit handelte, konnten noch keine aussagekräftigen Ergebnisse zum Gesamtüberleben erzielt werden. Ebenso müsse Experten zufolge abgewartet werden, wie sich die vergleichsweise toxische Kombinationstherapie auf die Lebensqualität der Patientinnen auswirke.

 

Quelle:

Harter P et al. Durvalumab with paclitaxel/carboplatin (PC) and bevacizumab (bev), followed by maintenance durvalumab, bev, and olaparib in patients (pts) with newly diagnosed advanced ovarian cancer (AOC) without a tumor BRCA1/2 mutation (non-tBRCAm): Results from the randomized, placebo (pbo)-controlled phase III DUO-O trial. J Clin Oncol 41, 2023 (suppl 17; abstr LBA5506)

 

(kvk)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 02.12.2024 17:43