Immuntherapie vor der Operation bei Brustkrebs
Nachricht vom 28.05.2022
Für manche Fälle empfohlen.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel in Europa (CHMP) hat die Zulassung der Immuntherapie mit einem PD1-Blocker in der neoadjuvanten Therapie bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs empfohlen.
Demnach könnte der Wirkstoff künftig in der unterstützenden, neoadjuvanten Therapie vor der Operation eingesetzt werden, wenn es sich um lokal fortgeschrittenen triple-negativen Brustkrebs oder triple-negativen Brustkrebs im frühen Stadium mit hohem Rückfallrisiko handelt. Triple-negativer Brustkrebs reagiert nicht auf die Wirkung von Hormonen, weil er keine Bindungsstellen für Östrogene oder Progesteron hat (Hormonrezeptor-negativ), und kann deshalb nicht mit einer antihormonellen Therapie behandelt werden. Außerdem haben triple-negative Krebszellen keine vermehrten Bindungsstellen für Wachstumshormone (HER2-negativ), weshalb eine Therapie mit HER2-Antikörpern nicht in Frage kommt. Triple-negativer Brustkrebs zeichnet sich zudem oft durch ein aggressives Wachstum aus.
Vorgesehen ist die Immuntherapie mit dem PD1-Blocker in der neoadjuvanten Behandlung von Brustkrebspatientinnen in Kombination mit Chemotherapie. Nach der Operation kann die PD1-Checkpointblockertherapie dann als ebenfalls unterstützende, adjuvante Therapie allein weitergeführt werden. Bereits empfohlen wird der Einsatz eines PD1-Blockers bei lokal wiedergekehrtem, nicht-operablem oder metastasiertem triple-negativem Brustkrebs, wenn von den Krebszellen viel PD-L1 gebildet wird. In diesen Fällen hat sich die Immuntherapie bewährt.
Quelle:
Mitteilung der European Medicines Agency vom 22. April 2022, EMA/CHMP/203854/2022
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