Immuntherapie der Chemotherapie vor der Operation bei triple-negativem Brustkrebs im Frühstadium hinzufügen

Nachricht vom 04.06.2024

Angaben zum Autor und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Selbst wenn der Tumor nicht vollständig auf diese Behandlung anspricht, verbessert sie die Überlebensaussichten.

Bei Patientinnen mit triple-negativem Hoch-Risiko-Brustkrebs im Frühstadium verbessert die Zugabe eines PD1-Blockers zur unterstützenden, neoadjuvanten Chemotherapie vor der Operation das ereignisfreie Überleben selbst dann, wenn der Tumor dabei nicht vollständig verschwindet, also kein komplettes Ansprechen erreicht wird. Das zeigen neueste Ergebnisse der KEYNOTE-522-Studie, die in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurden.

An der Studie nahmen 1.174 Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs im Frühstadium teil. Sie erhielten neoadjuvant vor der geplanten Operation mehrere Zyklen einer Chemotherapie, die mit einem Immuncheckpoint-PD1-Blocker oder einem Scheinmedikament (Placebo) kombiniert wurde. Im Anschluss an den chirurgischen Eingriff wurde als adjuvante Therapie noch einmal eine Immuntherapie mit dem PD1-Blocker durchgeführt oder ein Placebo verabreicht, für neun Zyklen oder so lange, bis die Krankheit zurückkehrte oder zu starke Nebenwirkungen auftraten.

Durch die zusätzliche PD1-Blockade in der neoadjuvanten Therapie konnten mehr Tumoren zurückgestuft werden, was die Operation letztlich vereinfacht bzw. erfolgreicher werden lässt. Bei mehr Frauen als in der Chemotherapie-Placebogruppe war nach der neoadjuvanten Therapie kein oder nur noch wenig Resttumor vorhanden. Als erstes Krankheitsereignis nach Beendigung der Therapie traten am häufigsten Metastasen in anderen Organen auf. Dies geschah bei Patientinnen, die Chemotherapie und den PD1-Blocker erhalten hatten, seltener als bei den Patientinnen, die Chemotherapie mit Placebo erhalten hatten. 

Auch bei den Patientinnen, die nach der neoadjuvanten Therapie noch größere Mengen an Resttumor aufwiesen, bei denen also kein komplettes Ansprechen erreicht worden war, traten neue Krankheitsereignisse seltener auf, wenn sie den PD1-Blocker erhalten hatten. In Bezug auf das ereignisfreie Überleben profitierten offenbar am stärksten diejenigen Patientinnen von der Immuntherapie, bei denen noch moderat viel Resttumor übrig war. 

Damit habe sich die zusätzliche Immun-PD1-Blockade in dieser Studie für alle Patientinnen mit triple-negativem Hoch-Risiko-Brustkrebs im Frühstadium als wertvoll erwiesen, unabhängig davon, ob ein komplettes Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie erreicht werden konnte oder nicht, so das Fazit aus der Studie.

 

Quelle:

Pusztai L et al. Event-free survival by residual cancer burden with pembrolizumab in early-stage TNBC: exploratory analysis from KEYNOTE-522. Annals of Oncology 2024, 35(5):429-36

 

(KvK)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 08.11.2024 12:56