Immuntherapie bei fortgeschrittenem Leberkrebs in der Erstbehandlung

Nachricht vom 26.5.2025

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In einer Studie kristallisierte sich eine kombinierte Immuntherapie als beste Option heraus.

Wenn Leberkrebs schon so weit vorangeschritten ist, dass eine Operation nicht mehr möglich erscheint, sind die Überlebensaussichten eher ungünstig. Neue Therapien, die möglichst langfristige Erfolge bringen, sind gefragt. Eine kombinierte Immuntherapie mit zwei verschiedenen Checkpointhemmern erwies sich in einer Studie als derzeit beste Option. Die Ergebnisse der Untersuchung erschienen in der Fachzeitschrift Lancet.

Für die randomisierte offene Phase III-Studie wurden 668 erwachsene Personen (davon 81% Männer und 19% Frauen) ab 18 Jahren gewonnen, die an nicht-operablem Leberkrebs erkrankt waren. Sie hatten zuvor wegen der fortgeschrittenen Krebserkrankung noch keine Therapie erhalten. Nun wurden sie mit einer Immuntherapie mit einem Checkpoint-PD1- und einem Checkpoint-CTLA-4-Blocker über vier Zyklen behandelt, gefolgt von einer Immuntherapie mit nur dem PD1-Blocker allein oder einem von zwei möglichen Multikinasehemmern. 

In den ersten sechs Monaten gab es in der Immuntherapiegruppe mehr Todesfälle als in der Multikinasehemmergruppe. Anschließend jedoch änderte sich das Bild: Nach rund drei Jahren war das Gesamtüberleben in der Immuntherapiegruppe signifikant besser als in der Multikinasehemmergruppe. In der Gruppe mit kombinierter Immuntherapie wurde eine höhere Ansprechrate als in der Gruppe mit Multikinasehemmer erreicht. Und auch bezüglich der Dauer des Ansprechens schnitt die Immuntherapiegruppe besser ab. Nach 24 Monaten war die Krankheit anteilig bei mehr Personen der Multikinasehemmergruppe wieder vorangeschritten. Bei schweren Nebenwirkungen Grad 3 oder 4 gab es dagegen zwischen den beiden Behandlungsgruppen keinen Unterschied.

In dieser Studie kristallisierte sich für Personen mit nicht-operablem Leberkrebs ein langfristiger Überlebensvorteil bei der kombinierten Immuntherapie mit einem Checkpoint-PD1-Blocker und einem Checkpoint-CTLA-4-Blocker im Vergleich zur Therapie mit einem Multikinasehemmer heraus. Nach Ansicht der Studiengruppe sprechen diese Ergebnisse für einen Einsatz des PD1- und CTLA4-Blockers in der Erstlinientherapie.

 

Quelle:

Yau T et al. Nivolumab plus ipilimumab versus lenvatinib or sorafenib as first-line treatment for unresectable hepatocellular carcinoma (CheckMate 9DW): an open-label, randomised, phase 3 trial. Lancet, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Mai 2025, https://doi.org/10.1016/S0140-6736(25)00403-9

 

(KvK)

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