Immuntherapie bei fortgeschrittenem Darmkrebs

Nachricht vom 30.04.2022

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In bestimmten Fällen kann sie in der Ersttherapie zu Überlebensvorteilen führen.

Bei manchen Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs, der sich bereits mit Tochtergeschwülsten (Metastasen) in andere Organe ausgebreitet hat, kann eine Immuntherapie mit einem PD1-Checkpointblocker die Überlebensaussichten verbessern. Die endgültigen Ergebnisse der KEYNOTE-177-Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden, bestätigen dies.

An der Studie nahmen 307 Patienten teil. Bei allen war metastasierter Darmkrebs diagnostiziert worden, und sie wiesen im Tumor besondere Merkmale auf, eine sogenannte hohe Mikrosatelliteninstabilität oder eine Mismatch-Repair-Defizienz. Dabei sind die Zellen nicht mehr in der Lage, Schäden, die in der DNA der Zelle auftreten, zu reparieren, und die Schäden führen dazu, dass sich die Zellen krank weiter vermehren. In diesen Fällen kann eine Immuntherapie mit einem PD1-Blocker gut wirken. Die Studienteilnehmer erhielten als Erstbehandlung eine solche Therapie oder eine Standard-Chemotherapie. Wer auf die Chemotherapie nicht ausreichend ansprach, konnte in die Immuntherapiegruppe wechseln.

Infolge der Immuntherapie verlängerte sich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, im Vergleich zur Chemotherapie signifikant, es verdoppelte sich. Das Gesamtüberleben verbesserte sich nicht signifikant, wobei ein Grund dafür sein könnte, dass 60% der Patienten aus der Chemotherapiegruppe im Verlauf auf eine Immuntherapie wechselten.

Die Studienautoren stufen die Immuntherapie mit einem PD1-Blocker bei Patienten mit metastasiertem Darmkrebs und hoher Mikrosatelliteninstabilität oder Mismatch-Repair-Defizienz als wichtige neue Therapieoption ein.

 

Quelle:

Diaz LA et al. Pembrolizumab versus chemotherapy for microsatellite instability-high or mismatch repair-deficient metastatic colorectal cancer (KEYNOTE-177): final analysis of a randomised, open-label, phase 3 study. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 12. April 2022, DOI:https://doi.org/10.1016/S1470-2045(22)00197-8

 

(KvK)

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