Immun- und Chemotherapie bei fortgeschrittenen Kopf-Halstumoren im höheren Lebensalter

Nachricht vom 23.06.2023

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Bei gebrechlichen Patienten mit vielen Begleiterkrankungen kann die Intensität der Chemotherapie bei trotzdem guter Krankheitskontrolle reduziert werden.

Viele Patienten mit einem metastasierten Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich profitieren davon, wenn sie als Erstbehandlung eine Immuntherapie mit einem Anti-PD1-Antikörper allein oder in Kombination mit Chemotherapie erhalten – dies hat sich als Standardtherapie etabliert. Wie nun auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology berichtet wurde, kann bei gebrechlichen Patienten mit vielen Begleiterkrankungen die Intensität der Chemotherapie reduziert und trotzdem eine gute Krankheitskontrolle erreicht werden.

Für die Studienteilnehmer, von denen die Hälfte fast 70 Jahre oder älter war, kam aufgrund von Gebrechlichkeit und diversen Begleiterkrankungen eine standardmäßige Chemotherapie nicht in Frage. Sie erhielten deshalb eine intensitätsreduzierte Chemotherapie in Kombination mit einem PD1-Blocker. Am häufigsten befand sich bei den Teilnehmern der Tumor im Mundrachen oder Kehlkopf, bei etwas mehr als der Hälfte hatte er sich bereits mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet, bei einigen war er nach früherer Therapie wiedergekehrt.

Mit der Kombination von Immun- und reduzierter Chemotherapie ließ sich eine gute Krankheitskontrolle erreichen. Die Hälfte der Patienten lebte 18 Monate oder länger. Gleichzeitig war die Therapie weniger toxisch als die übliche Chemotherapie, sodass die Patienten weniger unter Nebenwirkungen litten als sonst. Dies sei nach Ansicht der Studienautoren ein großer Vorteil, der bei der Behandlung von älteren und gebrechlichen Patienten mit vielen Begleiterkrankungen ausgenutzt werden solle.

 

Quelle:

Fayette J et al. Results of the multicenter phase II FRAIL-IMMUNE trial evaluating the efficacy and safety of durvalumab combined with weekly paclitaxel carboplatin in first-line in patients (pts) with recurrent/metastatic squamous cell carcinoma of the head and neck (R/M SCCHN) not eligible for cisplatin-based therapies. J Clin Oncol 41, 2023 (suppl 16; abstr 6003)

 

(kvk)

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