Im Verlauf bei metastasiertem Merkelzellkarzinom mit Immuntherapie die Aussichten verbessern
Nachricht vom 12.08.2024
Auch im realen Praxisalltag ist die Wirkung eines bestimmten Antikörpers gut.
Bei metastasiertem Merkelzellkarzinom, einem aggressiv wachsenden Hauttumor, der nicht selten in kurzer Zeit zum Tode führt, kann eine Immuntherapie mit einem Anti-PD-L1-Antikörper in späten Therapielinien die Aussichten verbessern. Das gilt offenbar auch für die Anwendung des Wirkstoffs unter Alltagsbedingungen, also, wenn sie außerhalb klinischer Studien erfolgt. Das bestätigten die Ergebnisse einer Untersuchung aus Frankreich, die in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer publiziert wurden.
Ausgewertet wurden rückblickend die Daten von 180 Personen, die bei metastasiertem Merkelzellkarzinom mindestens schon eine Therapie hinter sich hatten, als sie die Immuntherapie mit einem bestimmten Anti-PD-L1-Antikörper erhielten. Die Hälfte von ihnen war 74 Jahre oder älter, fast alle hatten als erste Therapie eine Chemotherapie erhalten.
Rund 55% der Erkrankten sprachen auf die Behandlung an, bei knapp einem Drittel gelang dies sogar vollständig. Nach einem Jahr waren noch etwas mehr als die Hälfte der Erkrankten am Leben. Den Tumor aufzuhalten gelang bei der Hälfte der Erkrankten rund vier Monate oder länger. Dann schritt die Krankheit erneut weiter voran.
Die Ergebnisse, die mit dem Anti-PD-L1-Antikörper unter realen Alltagsbedingungen erreicht wurden, entsprechen in etwa denen aus den klinischen Studien. Dies, so die Einschätzung im Bericht, unterstütze die Anwendung dieser Immuntherapie als zweite, dritte oder noch spätere Standardbehandlung bei voranschreitendem metastasiertem Merkelzellkarzinom.
Quelle:
Mortier L et al. Avelumab as second-line or later treatment in patients with metastatic Merkel cell carcinoma: analysis of real-world outcomes in France using the CARADERM database linked to the French national healthcare database. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 3. August 2024, DOI:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2024.114261
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