Fortgeschrittenen Brustkrebs doppelt angehen

Nachricht vom 19.2.2025

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Eine doppelte HER2-Blockade kann in manchen Fällen bei voranschreitender Brustkrebserkrankung die Aussichten verbessern.

Für Patientinnen mit HER2-positivem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, der trotz Therapien weiter voranschreitet, bestehen womöglich bessere Überlebensaussichten, wenn sie als weitere Behandlung eine doppelte HER2-Blockade erhalten. Das bestätigen die finalen Ergebnisse einer klinischen Phase III-Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology erschienen.

In der Studie wurden 211 Frauen bei voranschreitendem HER2-positivem lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit entweder einem HER2-Blocker und Chemotherapie oder zwei HER2-Blockern und Chemotherapie behandelt. Die beiden verwendeten HER2-Blocker wirken auf unterschiedlichen Wegen und können sich deshalb gut ergänzen. Eine erste Datenanalyse nach einer Beobachtungszeit von gut einem Jahr hatte ergeben, dass die doppelte HER2-Blockade plus Chemotherapie im Vergleich zur einfachen HER2-Blockade plus Chemotherapie das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, verlängert hatte. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität hatte sich dabei trotz zweier Wirkstoffe anstelle von einem nicht verschlechtert.

Nun, nach einer Beobachtungszeit von gut zwei Jahren, wurden die endgültigen Ergebnisse zum Gesamtüberleben ermittelt: Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens in der Gruppe mit doppelter HER2-Blockade. Auch langfristig waren infolge der doppelten HER2-Blockade nur wenig mehr Nebenwirkungen aufgetreten als bei einfacher HER2-Blockade. Dabei handelte es sich in der Hauptsache um Durchfall.

Eine doppelte HER2-Blockade mit zwei unterschiedlichen Wirkstoffen könne in Kombination mit Chemotherapie die Aussichten von Patientinnen mit voranschreitendem Brustkrebs im späteren Stadium verbessern, so die Schlussfolgerung im Studienbericht. Die Studiengruppe stellte auch fest, dass sich in manchen Fällen Resistenzen gegen die HER2-Blockade herausbildeten, sodass dann auch der doppelte Angriff auf HER2 weitgehend wirkungslos blieb. Diese Mechanismen gelte es aufzudecken, damit gute Strategien auch für diese Situation entwickelt werden könnten.

 

Quelle:

Yamamoto Y et al. Pertuzumab Retreatment for Human Epidermal Growth Factor Receptor 2–Positive Locally Advanced/MetastaticBreast Cancer (PRECIOUS Study): Final OverallSurvival Analysis. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 24. Januar 2025, DOI https://doi.org/10.1200/JCO-24-01673

 

(KvK)

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