Fortgeschrittene Kopf-Halstumoren: Strahlentherapie mit Immuntherapie kombinieren

Nachricht vom 09.12.2022

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Wenn die Operation nicht möglich ist, kann womöglich eine Kombination aus Strahlentherapie und Immuncheckpointblockade eine Alternative sein. Sie wird offenbar besser vertragen als die bisherige Standardtherapie.

Eine Kombination der Strahlentherapie mit einem Immuncheckpoint-PD1-Blocker ist bei lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich zwar nicht wirksamer, aber offenbar verträglicher als die bisherige Standardkombination aus Strahlentherapie und EGFR-Antikörper. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurde.

An der Studie beteiligten sich 133 Patienten im Alter von 60 bis 70 Jahren mit nicht-operablem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich im Stadium III-IV. Die Tumoren betrafen die Mundhöhle, den Mundrachen, den unteren Rachen oder den Kehlkopf. Für eine Chemotherapie mit hochdosiertem Cisplatin waren die Patienten nach Einschätzung ihrer Ärzte nicht fit genug, weshalb sie entweder eine Kombination aus Strahlentherapie und EGFR-Antikörper oder Strahlentherapie und PD1-Blocker erhielten. Die Strahlentherapie wurde in insgesamt 33 Sitzungen absolviert.

Drei Viertel der Patienten hatten einen Tumor im fortgeschrittenen Stadium IV. Hinsichtlich der Überlebenszeiten gab es zwischen den Behandlungsgruppen keine Unterschiede. Nach 15 Monaten war die Krankheit in beiden Gruppen jeweils bei rund 60 Prozent der Teilnehmer noch unter lokaler Kontrolle, das Überleben, ohne dass der Tumor weiter voranschritt, und das Gesamtüberleben unterschieden sich nicht.

Jedoch erwies sich die Immuntherapie als verträglicher. Nebenwirkungen Grad 3 oder mehr traten in der Gruppe mit Strahlentherapie und EGFR-Antikörper signifikant häufiger auf. Vor allem Mundschleimhautentzündungen, Strahlendermatitis und Hautrötung (Rash) waren häufig.

Auch wenn die Kombination von Strahlentherapie und PD1-Immunblocker nicht besser wirke als die bisherige Standardkombination von Strahlentherapie und EGFR-Antikörper, könne sie weniger fitten Patienten mit fortgeschrittenem nicht-operablem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich als Alternative vorgeschlagen werden, weil sie womöglich besser verträglich sei, so die Einschätzung der Studienautoren. 

 

Quelle:

Taoa Y et al. Pembrolizumab versus cetuximab, concurrent with radiotherapy in patients with locally advanced squamous cell carcinoma of head and neck unfit for cisplatin (GORTEC 2015-01 PembroRad): a multicenter, randomized, phase 2 trial. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 28. Oktober 2022, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2022.10.006

 

(KvK)

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