Fettlebererkrankungen als Risikofaktor für Darmkrebs
Nachricht vom 14.3.2025
Die alkoholbedingte Fettlebererkrankung geht mit dem höchsten Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs einher.
Bekannte Risikofaktoren für die Entstehung von Darmkrebs sind sehr starkes Übergewicht (Fettleibigkeit) und regelmäßiger Alkoholkonsum. Auch Lebererkrankungen, die mit einer Verfettung der Leber einhergehen, können die Entstehung von Darmkrebs begünstigen, wie sich in einer neuen Untersuchung bestätigte. Dabei hängt die Höhe des Risikos mit der Entstehungsursache der Lebererkrankung zusammen. Die Ergebnisse der Studie erschienen in der Fachzeitschrift Clinical Gastroenterology & Hepatology.
Es handelte sich um eine bevölkerungsbasierte Untersuchung anhand der Daten von fast 1,5 Millionen Personen, bei denen eine Fettlebererkrankung diagnostiziert worden war, und knapp fünf Millionen Personen ohne Lebererkrankung, die als Vergleichsgruppe diente. Fettlebererkrankungen können von unterschiedlichen Faktoren verursacht werden. Entsprechend werden sie in alkoholische Fettleber, nicht-alkoholische Fettleber, stoffwechselstörungsbedingte Fettleber und eine Kombination von alkoholischer und stoffwechselstörungsbedingter Fettleber eingeteilt. Diese verschiedenen Untergruppen wurden in der Studie in Hinblick auf ihr jeweiliges Risiko für Darmkrebs untersucht.
Personen mit alkoholisch bedingter Fettlebererkrankung hatten demnach das höchste Risiko, innerhalb von fünf oder zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken. Ihr Darmkrebsrisiko war nicht nur gegenüber der Vergleichsgruppe ohne Lebererkrankung signifikant erhöht, sondern auch gegenüber den Personen mit metabolisch bedingter Fettleber und den Personen mit einer Kombination von alkoholischer und stoffwechselstörungsbedingter Fettlebererkrankung. Andere potenzielle Einflussfaktoren auf das Darmkrebsrisiko wie Alter, Geschlecht, Rauchen oder die Anzahl von Darmkrebsscreeninguntersuchungen wurde bei der Analyse berücksichtigt.
Die Studie zeige, dass Fettlebererkrankungen zwar ganz allgemein das Darmkrebsrisiko erhöhen, aber hinsichtlich ihrer Ursache durchaus unterschiedlichen Einfluss auf die Höhe dieses Risiko haben, so der Bericht. Das größte Risiko bestehe demnach bei alkoholbedingter Fettlebererkrankung.
Quelle:
Kimura T et al. Colorectal Cancer Incidence in Steatotic Liver Disease (MASLD, MetALD, and ALD). Clinical Gastroenterology & Hepatology, Onlinevorabveröffentlichung am 30. Januar 2025, DOI: 10.1016/j.cgh.2024.12.018
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