Familiärer Brustkrebs: Kleiner Tumor, bessere Überlebenschancen

Nachricht vom 18.05.2022

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Je früher Brustkrebs bei Frauen mit genetisch bedingt erhöhtem Risiko entdeckt wird, desto besser sind die Überlebensaussichten.

Frauen mit einer Veränderung in den sogenannten Brustkrebsgenen BRCA1 oder 2 haben ein deutlich erhöhtes Risiko, in jüngeren Jahren an Brustkrebs zu erkranken, weshalb ihnen ein schon früh einsetzendes Früherkennungsscreening empfohlen wird. Der Nutzen einer Früherkennung der Tumoren bestätigte sich jetzt in einer Untersuchung aus Holland, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Breast Cancer Research and Treatment veröffentlicht wurden.

Die Forscher bezogen die Daten von 963 Brustkrebspatientinnen ein, bei denen eine BRCA1- oder 2-Mutation nachgewiesen worden war. Sie hatten in den Jahren 1990 bis 2017 die Diagnose Brustkrebs erhalten. Bei allen befand sich der Tumor noch im frühen Stadium T1, bei 679 hatte er noch keine Lymphknoten befallen. 

Die Überlebenschancen waren bei noch ganz kleinem Tumor am besten: Frauen mit den kleinsten Tumoren T1a und T1b ohne Lymphknotenbefall wiesen die besten Zehn-Jahresüberlebensraten auf. Je kleiner die Tumoren bei der Diagnose gewesen waren, desto seltener kam eine Lymphknotenbeteiligung vor. Bei Patientinnen mit etwas größeren Tumoren ohne Lymphknotenbefall waren die Überlebensaussichten besser, wenn sie zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie erhalten hatten.

Dies, so die Studienautoren, zeige, dass eine frühe Diagnose von Brustkrebs bei Frauen mit BRCA1- oder 2-Mutation die Sterblichkeit an der Erkrankung senken könne. Auch die Notwendigkeit, eine systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapie wie die Chemotherapie einzusetzen, sei bei der Diagnostizierung noch kleiner Tumoren deutlich reduziert.

 

Quelle:

van Barele M et al. Survival of BRCA1/BRCA2‑associated pT1 breast cancer patients, a cohort study. Breast Cancer Research and Treatment, Onlinevorabveröffentlichung am 4. Mai 2022, https://doi.org/10.1007/s10549-022-06608-1

 

(KvK)

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