Erstbehandlung bei fortgeschrittenem Nierenkrebs
Nachricht vom 19.07.2021
Eine Kombination aus Immuntherapie und Multikinasehemmer wirkt offenbar besonders gut.
In der Ersttherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom kann eine Kombination aus Multikinasehemmer und Immuncheckpoint-PD1-Blocker im Vergleich zu einem Tyrosinkinasehemmer allein die Überlebensaussichten verbessern. Das zeigen die Ergebnisse der Phase III-Studie CLEAR, die auf der diesjährigen Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt wurden.
An der Studie nahmen 1.096 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs teil, die bis dato noch keine systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapie erhalten hatten. Sie erhielten eine Behandlung mit einem Multikinasehemmer und Immuncheckpoint-PD1-Blocker oder einem Multikinasehemmer und m-TOR-Blocker oder allein einem Tyrosinkinasehemmer.
Nach einer Beobachtungszeit von gut zwei Jahren war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, in der Gruppe mit Multikinasehemmer und Immuncheckpoint-PD1-Blocker signifikant besser als in der Tyrosinkinasehemmergruppe. Auch das Gesamtüberleben und die Rate des objektiven Ansprechens waren signifikant besser. In der Gruppe mit Multikinasehemmer und m-TOR-Blocker hatten sich lediglich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, und die Rate des objektiven Ansprechens verbessert.
In den beiden Kombinationstherapiegruppen traten mehr Nebenwirkungen Grad 3 oder mehr auf als in der Tyrosinkinasehemmergruppe. Doch waren die Nebenwirkungen in der Regel gut beherrschbar. Somit stehen nach Ansicht der Studienautoren für die Erstbehandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs mit den neuen Kombinationen weitere Optionen zur Verfügung.
Quelle:
Motzer RJ et al. Phase 3 trial of lenvatinib (LEN) plus pembrolizumab (PEMBRO) or everolimus (EVE) versus sunitinib (SUN) monotherapy as a first-line treatment for patients (pts) with advanced renal cell carcinoma (RCC) (CLEAR study). Journal of Clinical Oncology 39, 2021 (suppl 6; abstr 269); ASCO 2021
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