Erneute Immuntherapie, wenn ein Merkelzellkarzinom weiter voranschreitet
Nachricht vom 24.2.2025
Wenn Merkelzellkarzinome nach einer ersten Immuntherapie weiter voranschreiten, kann auch mit einer erneuten Immuncheckpointblockade ein Ansprechen erreicht werden.
Eine seltene, in der Regel aggressiv wachsende Form von Hautkrebs ist das sogenannte Merkelzellkarzinom. Wenn es bei seiner Diagnose bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine heilende Operation unmöglich geworden ist, kann eine Immuntherapie mit PD1- oder PD-L1-Checkpointblockern die Krankheit oft längere Zeit aufhalten. Doch welche Strategie ist die beste, wenn das Merkelzellkarzinom nach geraumer Zeit zurückkehrt bzw. weiter voranschreitet? Dieser Frage ging eine Studiengruppe nach, die dabei Daten aus dem klinischen Alltag auswertete und ihre Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlichte.
In der rückblickenden Analyse wurden die Daten von 185 erwachsenen Personen berücksichtigt, die wegen eines fortgeschrittenen Merkelzellkarzinoms eine Anti-PD1- oder Anti-PD-L1-Therapie erhalten hatten. Die Daten waren aus 17 Zentren in sechs Ländern gewonnen worden. Knapp 60 Prozent der Erkrankten hatten auf die Immuntherapie angesprochen, bei der Hälfte hielt das Ansprechen dreieinhalb Jahre und länger an. Bei 108 Erkrankten schritt die Krankheit nach geraumer Zeit weiter voran, bei der Hälfte der Personen war dies nach 14 Monaten der Fall.
Wenn die Krankheit weiter voranschritt, erhielten die meisten Betroffenen nun eine platinbasierte kombinierte Chemotherapie. Bei einem Teil der Personen mit voranschreitender Krankheit wurde auch eine erneute Immuncheckpointblockade durchgeführt. Auf diese wiederholte Immuntherapie sprach gut die Hälfte der Behandelten wiederum an, auf die Chemotherapie gelang dies bei zwei Drittel der Behandelten. Jedoch erwies sich die erneute Immuncheckpointblockade, so der Studienbericht weiter, längerfristig als wirkungsvoller: Es konnte damit ein deutlich längeres Ansprechen als mit der kombinierten Chemotherapie erreicht werden. Insgesamt war die Hälfte der berücksichtigten Personen nach rund dreieinhalb Jahren verstorben.
Mithilfe einer erneuten Immuncheckpointblockade könne ein deutlich stabileres Ansprechen bei wiedergekehrtem fortgeschrittenem Merkelzellkarzinom erreicht werden als mit einer Chemotherapie, so das Fazit im Studienbericht.
Quelle:
Moa J et al. Clinical outcomes and management following progressive disease with anti-PD-(L)1 therapy in patients with advanced Merkel Cell Carcinoma. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 24. Januar 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115254
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