Ernährung spielt eine Rolle
Nachricht vom 25.11.2021
Bei der Krebsentstehung spielt auch die Ernährung eine Rolle. Bislang gilt starkes Übergewicht in puncto Ernährung als der wichtigste Risikofaktor, an zweiter Stelle steht der Alkoholkonsum.
Neben genetischen und familiären Ursachen haben auch die äußeren Lebensbedingungen Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Die Ernährung ist ein Teil von ihnen. Tatsächlich kann einzelnen Lebensmittelgruppen und Nahrungsbestandteilen ein Einfluss auf die Entstehung von Krebserkrankungen nachgewiesen werden. Jedoch haben Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) nach derzeitigem Erkenntnisstand die größte Bedeutung, gefolgt vom Alkoholkonsum. Das geht aus einem Bericht in der Fachzeitschrift Im Fokus Onkologie hervor.
Die Zahl übergewichtiger und fettleibiger Menschen ist in den vergangenen Jahrzehnten weltweit und auch hierzulande stark angestiegen. Übergewicht liegt bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 25–30 kg/m2 vor, Fettleibigkeit bei einem BMI von ≥ 30 kg/m2. Grund für die allgemeine Gewichtszunahme sind zum einen der gestiegene Konsum industriell stark verarbeiteter Lebensmittel („ultra processed foods“; UPF), die eine hohe Energiedichte aufweisen und oftmals in großen Portionen verpackt und verkauft werden. Der Konsum zuckerhaltiger Getränke und ein allgemeiner Bewegungsmangel infolge veränderter Lebensstile und beruflicher Tätigkeiten tragen ihr Übriges bei.
Die krebsfördernde Wirkung von Übergewicht und Fettleibigkeit hängt vermutlich mit chronischen Entzündungen, hormonellen Veränderungen im Östrogen-, Androgen- und Insulinhaushalt und Veränderungen in der Konzentration von Wachstumsfaktoren wie dem Insulin-like-Growth-Factor zusammen. Der Zusammenhang von Adipositas und der Tumorhäufigkeit konnte für verschiedene Krebsarten festgestellt werden, darunter Darm-, Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata- und Gebärmutterkörperkrebs.
Auch für Alkohol wurde eine starke krebsfördernde Wirkung nachgewiesen. Demnach steigt das Risiko bei zunehmendem regelmäßigem Alkoholkonsum für Krebs der Bauchspeicheldrüse, des Mund- und Rachenraums, des Kehlkopfes, der Speiseröhre, der Leber, des Magens, des Dickdarms, der Brust und der Prostata. Bei Männern spielt der Alkoholkonsum in der Krebsentstehung eine stärkere Rolle, vermutlich gut zwei Prozent ihrer Krebsfälle sind darauf zurückzuführen, bei Frauen nur 0,7 Prozent – offenbar, weil Männer allgemein mehr Alkohol trinken. Die Empfindlichkeit von Frauen gegenüber der krebsfördernden Wirkung von Alkohol scheint dagegen höher zu sein, weshalb ihnen geringere tägliche Mengen als Männern empfohlen werden. So sollten Frauen täglich nicht mehr als 10 g Alkohol trinken, Männer nicht mehr als 20 g.
Quelle:
Bachmaier S et al. Ernährung und Krebs. Ernährungsbedingte Risikofaktoren für Krebsentstehung. Im Fokus Onkologie 2021;24(5):51-2
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