Erhöhtes Krebsrisiko bei Endosalpingiose

Nachricht vom 15.08.2022

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In einer Untersuchung zeigte sich bei Frauen mit Endosalpingiose häufiger eine gynäkologische Krebserkrankung.

Eine sogenannte Endosalpingiose, bei der Gewebe des Eileiters außerhalb von diesem an anderen Stellen im Körper zu finden ist, geht offenbar mit einem erhöhten Risiko für gynäkologische Krebserkrankungen wie Eierstockkrebs einher. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung in der Fachzeitschrift Gynecologic Oncology.

Rückblickend waren in der Studie die Daten von mehr als 900 Patientinnen einbezogen worden, die entweder an einer Endosalpingiose oder an einer Endometriose erkrankt waren. Letztere Erkrankung kommt häufiger vor und ist in puncto Krebsrisiko auch besser untersucht als die Endosalpingiose. Bei der Endometriose sammelt sich Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb von dieser an und verursacht vor allem während der Monatsblutung oft große Beschwerden. 

Die Patientinnen mit Endosalpingiose waren signifikant älter als die Patientinnen mit Endometriose. Bei der Operation, mit der die Betroffenen behandelt wurden, fanden sich in der Endosalpingiosegruppe signifikant mehr Krebserkrankungen als in der Endometriosegruppe. Vier von zehn Patientinnen mit Endosalpingiose, die operiert wurden, hatten in dieser Studie einen bösartigen Tumor. In der Endometriosegruppe waren es nur 18 Prozent. Die statistische Analyse ergab einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Endosalpingiose und einem erhöhten Krebsrisiko. 

Weshalb eine Endosalpingiose mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist, müsse nach Ansicht der Studienautoren in weiteren Studien abgeklärt werden.

 

Quelle:

Lewis GK et al. The association of endosalpingiosis with gynecologic malignancy. Gynakologic Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 28. Juli 2022, DOI:https://doi.org/10.1016/j.ygyno.2022.07.025

 

(KvK)

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