Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs

Nachricht vom 27.02.2023

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Unter bestimmten Umständen kann eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer nach der Chemotherapie die Überlebensaussichten verbessern, ohne dass die Lebensqualität leidet.

Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, der sich bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat, können unter bestimmten Umständen von einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer nach einer Chemotherapie profitieren. Die Überlebensaussichten verbessern sich, ohne dass die Lebensqualität durch die dauerhafte Behandlung leiden würde. Dies geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlicht wurden.

Die Therapie mit einem PARP-Hemmer kann nur dann angewendet werden, wenn eine Veränderung (Mutation) in einem der BRCA-Gene vorliegt. PARP-Hemmer blockieren die sogenannten Poly(ADP-ribose) Polymerasen (PARPs) – Enzyme, die an der Reparatur von DNA-Schäden in den Zellen beteiligt sind. Eine Chemotherapie soll nach Möglichkeit DNA-Schäden an den Krebszellen verursachen, wodurch der Zelltod herbeigeführt wird. Durch die Hemmung der PARPs im Anschluss an die Chemotherapie wird verhindert, dass die Krebszellen die entstandenen Schäden wieder beheben und sich erholen. Dies gelingt effizient allerdings nur, wenn gleichzeitig Mutationen in den BRCA-Genen vorliegen.

In der aktuellen Phase III-Studie POLO erhielten 154 Patienten mit metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs und nachgewiesener BRCA-Mutation nach der Chemotherapie eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer oder ein Scheinmedikament (Placebo). Durch die Erhaltungstherapie verlängerte sich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Zudem verlängerte sich auch die Zeit, bis erneut Beschwerden auftraten, signifikant. Die Lebensqualität verschlechterte sich nicht, obwohl die Betroffenen eine dauerhafte Therapie durchführen mussten, die auch Nebenwirkungen mit sich brachte.

Patienten mit metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs und nachgewiesener BRCA-Mutation könne offenbar die Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer im Anschluss an eine erfolgreiche Chemotherapie empfohlen werden, so das Fazit der Studienautoren. Selbst wenn berücksichtigt werden müsse, dass infolge der Therapie Nebenwirkungen auftreten können und die Behandlung dauerhaft notwendig sei, leide die Lebensqualität der betroffenen Patienten offenbar nicht. 

 

Quelle:

Kindler HL et al. Patient-centered outcomes in the POLO study of active maintenance olaparib for germline BRCA-mutated metastatic pancreatic cancer. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 22. Februar 2023, https://doi.org/10.1002/cncr.34610

 

(KvK)

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