Eierstockkrebs langfristig aufhalten

Nachricht vom 24.6.2025

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Bei wiederkehrendem Eierstockkrebs kann sich eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer lohnen, die Krankheit wird dadurch länger aufgehalten.

Bei einem Rückfall einer Erkrankung an Eierstockkrebs, dem sogenannten Ovarialkarzinom, kann unter bestimmten Umständen eine Erhaltungstherapie mit einem PARP (Poly[ADP-ribose]-Polymerase-Enzym)-Hemmer die Krankheit aufhalten. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die kürzlich in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlicht wurden.

Sogenannte PARP-Hemmer hemmen die DNA-Reparatur vor allem in Krebszellen mit Veränderungen (Mutationen) in den BRCA-Genen und führen dadurch zum Zelltod. Die Wirkstoffe sind deshalb potenzielle Therapieoptionen für bösartige Tumoren, bei denen BRCA-Mutationen vorliegen. An der aktuellen Studie beteiligten sich Frauen mit wiedergekehrtem, gegenüber einer platinbasierten Chemotherapie empfindlichem Eierstockkrebs. Sie wurden, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip, mit einer Erhaltungstherapie mit einem bestimmten PARP-Hemmer oder einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt. 375 Frauen erhielten den PARP-Hemmer, 189 das Placebo. Die Nachbeobachtungszeit betrug mittlerweile rund sechseinhalb Jahre. 

Durch die Erhaltungstherapie mit dem PARP-Hemmer konnte die Krankheit länger aufgehalten werden – die Zeit, bis der Tumor weiter voranschritt, verlängerte sich. Aus der Placebogruppe erhielten 168 Patientinnen eine nachfolgende Therapie, weil ihr Tumor weiter voranschritt - in fast der Hälfte der Fälle ebenfalls mit einem PARP-Hemmer. Dies könnte nach Ansicht der Studiengruppe einer der Gründe sein, weshalb zwischen den beiden Therapiegruppen kein Unterschied im Gesamtüberleben festgestellt werden konnte: Die nach der Placebogabe erfolgende Behandlung glich die Nachteile womöglich wieder aus. Von der Behandlung mit dem PARP-Hemmer profitieren konnten vor allem jene Frauen, die eine Veränderung (Mutation) im BRCA1- oder BRCA2-Gen aufwiesen. Eine solche genetische Veränderung erhöht das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs.

Neue unerwartete Nebenwirkungen traten unter der Behandlung mit dem PARP-Hemmer nicht auf. Damit, so das Fazit im Studienbericht, sei die Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer bei Patientinnen mit wiedergekehrtem Eierstockkrebs als gute, langfristig wirksame Therapieoption bestätigt worden. 

 

Quelle:

Ledermann JA et al. Rucaparib for maintenance treatment of platinum-sensitive, recurrent ovarian carcinoma: final results of the phase 3, randomized, placebo-controlled ARIEL3 trial. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 16. Juni 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115584 

 

(KvK)

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