Eierstockkrebs: Erneute Erhaltungstherapie nach Rückfall?

Nachricht vom 04.11.2021

Angaben zum Autor, Fachberater und Erstelldatum finden Sie am Ende des Beitrages.

Eine erneute Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer kann sich lohnen, wenn der Tumor zuvor auf eine platinhaltige Chemotherapie angesprochen hat.

Wenn Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs nach zuvor erfolgreicher Therapie einen Rückfall erleben, lohnt es sich unter Umständen, noch einmal eine Erhaltungstherapie mit einem sogenannten PARP-Hemmer zu versuchen. Dies verbessert einer Studie in der Fachzeitschrift Annals of Oncology zufolge (vorgestellt auf der diesjährigen Tagung der ESMO) das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschreitet.

An der Studie nahmen Patientinnen teil, die an Eierstockkrebs erkrankt waren und schon eine oder mehrere Therapien hinter sich hatten, darunter eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer. Weil sie einen Rückfall erlitten, erhielten sie erneut eine platinhaltige Chemotherapie und sprachen darauf gut an. Um herauszufinden, ob in dieser Situation eine erneute Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer nützlich ist oder nicht, wurden sie entweder erneut mit einem PARP-Hemmer als Erhaltung behandelt oder erhielten ein Scheinmedikament (Placebo).

Die erneute PARP-Hemmer-Erhaltungstherapie zahlte sich offenbar aus: Der Zeitpunkt, an dem die Krankheit weiter voranschritt, konnte im Vergleich zum Placebo hinausgezögert werden. Nach sechs Monaten war die Krankheit bei knapp einem Drittel der Patientinnen nicht weiter vorangeschritten, in der Placebogruppe gelang dies nur bei sieben Prozent. Allerdings war die PARP-Hemmertherapie auch mit einer höheren Zahl von Nebenwirkungen verbunden.

Offenbar, so die Schlussfolgerung der Studienautoren, sei es möglich, bei Patientinnen mit fortgeschrittenem wiedergekehrtem Eierstockkrebs die Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer wiederaufzunehmen und damit die Überlebensaussichten zu verbessern. Es profitierten in der Studie sowohl Frauen mit einer Veränderung (Mutation) in einem der sogenannten Brustkrebsgene BRCA1 oder 2 als auch Frauen, die eine solche Mutation nicht aufwiesen.

 

Quelle:

Pujade-Lauraine E et al. LBA33 - Maintenance olaparib rechallenge in patients (pts) with ovarian carcinoma (OC) previously treated with a PARP inhibitor (PARPi): Phase IIIb OReO/ENGOT Ov-38 trial. Annals of Oncology 2021, 32 (suppl_5): S1283-S1346. 10.1016/annonc/annonc741 (ESMO 2021)

 

(KvK)

Zur Nachrichtenübersichtsseite

 

Zurück

Zuletzt aufgerufen am: 22.09.2023 16:59