Doppelte Immuntherapie bei Hirnmetastasen durch schwarzen Hautkrebs

Nachricht vom 7.3.2025

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Dies kann die Krankheit offenbar längere Zeit aufhalten.

Wenn sich schwarzer Hautkrebs, ein malignes Melanom, bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in das Gehirn ausgebreitet hat, kann sich eine Immuntherapie mit Checkpointhemmern lohnen. Wie sich in einer Langzeitstudie, deren neueste Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden, zeigte, kann die Krankheit damit längere Zeit aufgehalten werden, was den Betroffenen weitere Lebenszeit verschafft.

In der Studie wurde untersucht, wie wirksam eine Kombination zweier Immuncheckpointblocker im Vergleich zu einem Checkpointblocker allein sein kann. Erwachsene Frauen und Männer nahmen daran teil, die an einem malignen Melanom mit Hirnmetastasen erkrankt waren und zuvor noch keine Immuncheckpointblockade erhalten hatten. Die Patientinnen und Patienten, die keine Symptome durch die Hirnmetastasen aufwiesen und auch noch nicht gegen die Hirnmetastasen behandelt worden waren, erhielten entweder eine Kombination aus einem Checkpoint-PD1- und einem Checkpoint-CTLA-4-Blocker über vier Zyklen, gefolgt von dem Checkpoint-PD1-Blocker allein oder von vornherein nur den Checkpoint-PD1-Blocker allein.

Die Nachbeobachtungszeit lag nun mittlerweile bei siebeneinhalb Jahren. In der Gruppe, die nur mit dem PD1-Blocker behandelt worden war, hatte ein Fünftel der Patientinnen und Patienten auf die Therapie angesprochen – in der Gruppe mit doppelter Immuncheckpointblockade war es die Hälfte. Dieser Unterschied wirkte sich auch auf den Krankheitsverlauf aus: Mehr als doppelt so viele Personen waren in der Kombinationstherapiegruppe im Vergleich zur Gruppe mit einfacher Immuntherapie nach sieben Jahren noch am Leben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war. Und auch die Zahl der Sterbefälle war unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die eine Immuncheckpointblockade mit einem PD1- und einem CTLA-4-Blocker erhalten hatten, geringer als bei jenen, die nur mit dem PD1-Blocker behandelt worden waren.

Neue unbekannte Nebenwirkungen waren laut der neuen Analyse nicht aufgetreten. Erfahrungsgemäß ist die Zahl an immunvermittelten Nebenwirkungen unter einer kombinierten Immuncheckpointblockade höher als bei einem Immuncheckpointblocker allein. 

Die doppelte Immuntherapie könne bei Personen mit melanombedingten Hirnmetastasen, die noch keine Symptome verursachen, offenbar eine gute Langzeitwirkung entfalten und die Krankheit lange verzögern, so die Schlussfolgerung im Studienbericht. Inwiefern diese doppelte Immuntherapie mit anderen Therapieverfahren wie etwa der stereotaktischen Chirurgie wirkungsvoll kombinierbar wäre, gelte es in weiteren Untersuchungen abzuklären.

 

Quelle:

Long GV et al. Ipilimumab plus nivolumab versus nivolumab alone in patients with melanoma brain metastases (ABC): 7-year follow-up of a multicentre, open-label, randomised, phase 2 study. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 17. Februar 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(24)00735-6

 

(KvK)

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