Die Chemotherapie bei Bauchspeicheldrüsenkrebs „unterstützen“

Nachricht vom 23.07.2022

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In bestimmten Fällen kann bei metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs die Wirkung der Chemotherapie durch eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer unterstützt werden.

In der POLO-Phase III-Studie hatte sich gezeigt, dass Patienten mit metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs von einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer profitieren können, wenn sie eine genetische Veränderung in den BRCA-Genen aufweisen. Dies bestätigte sich jetzt in der abschließenden Analyse der Studiendaten, die in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

An der Studie beteiligten sich 154 Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, deren Tumor sich schon mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hatte. Bei allen war eine Mutation in einem der BRCA-Gene festgestellt worden. Alle hatten als Ersttherapie eine platinbasierte Chemotherapie erhalten und gut darauf angesprochen. Ihre Krankheit war nach dieser Behandlung mindestens 16 Wochen lang nicht weiter vorangeschritten und so erhielten sie nun eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer oder ein Scheinmedikament (Placebo). 

Die Gesamtüberlebenszeit, die jetzt in der finalen Analyse ermittelt wurde, war in beiden Gruppen gleich. Jedoch war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, in der Gruppe mit PARP-Hemmertherapie signifikant besser als in der Placebogruppe. Zudem waren die Zeit, bis eine weitere Krebstherapie notwendig wurde, und die Zeit, bis die Therapie abgebrochen wurde, länger. Der PARP-Hemmer wurde gut vertragen.

Patienten mit metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs und BRCA-Mutation können nach einer platinbasierten Chemotherapie in der Erstbehandlung von einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer profitieren, so das Fazit der Studienautoren, auch wenn sich das Gesamtüberleben durch diese Therapie nicht verbessern lasse. PARP-Hemmer verhindern, dass DNA-Schäden in den Krebszellen, die im Rahmen einer Chemotherapie auftreten und erwünscht sind, repariert werden. Auf diese Weise wird die Wirkung der Chemotherapie verlängert bzw. verstärkt.

 

Quelle:

Kindler HL et al. Overall Survival Results From the POLO Trial: A Phase III Study of Active Maintenance Olaparib Versus Placebo for Germline BRCA-Mutated Metastatic Pancreatic Cancer. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 14. Juli 2022, DOI: 10.1200/JCO.21.01604

 

(KvK)

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