Die Blutgerinnung bei schwarzem Hautkrebs beeinflussen
Nachricht vom 09.12.2024
Womöglich verbessert es die Prognose, wenn einer Immuntherapie noch eine Therapie hinzugefügt wird, die die Blutgerinnung beeinflusst.
Die Einführung der modernen Immuntherapie mit sogenannten Checkpointblockern hat die Überlebensaussichten von an malignem Melanom Erkrankten deutlich verbessert. Doch noch immer endet die Krankheit oft tödlich. Da eine gute Durchblutung für das Wachstum und die Ausbreitung bösartiger Tumoren essentiell ist, wird vermutet, dass ihre Störung zusätzliche hemmende Effekte auf Melanome haben könnte. In einer Studie bestätigte sich eine solche tumorhemmende Wirkung, wenn der Immuntherapie mit Checkpointhemmern eine antithrombotische Therapie hinzugefügt wurde. Die Ergebnisse der Studie erschienen kürzlich in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.
Die Blutgerinnung und die dabei eine Rolle spielenden Blutplättchen (Thrombozyten) beeinflussen demnach die Mikroumgebung eines bösartigen Tumors, sein Wachstum und seine Neigung, sich mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe auszubreiten. Mithilfe einer antithrombotischen Therapie können die Blutplättchen daran gehindert werden, sich „zusammenzuklumpen“ und eine Blutgerinnung auszulösen. In der aus Deutschland stammenden Studie untersuchte eine Arbeitsgruppe den Krankheitsverlauf bei Frauen und Männern, bei denen ein fortgeschrittenes, nicht mehr operables malignes Melanom diagnostiziert worden war und die deswegen eine Immuntherapie mit sogenannten Checkpointblockern erhalten hatten. Ein Teil der Erkrankten hatte zu Beginn oder im weiteren Verlauf zusätzlich Medikamente erhalten, die die Blutgerinnung beeinflussten, entweder in Form sogenannter Blättchenaggregationshemmer oder als Antikoagulanzien.
Diese Personen erreichten ein signifikant besseres Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, als die Personen, die keine antithrombotische Therapie erhalten hatten. Und auch das Risiko, an der Erkrankung zu versterben, wurde offenbar durch einige der antithrombotisch wirkenden Medikamente verringert.
Die Studie deute laut Zusammenfassung im Bericht darauf hin, dass sich die gleichzeitige Gabe von Blättchenaggregationshemmern oder Antikoagulanzien und Immuncheckpointhemmern bei fortgeschrittenem malignem Melanom günstig auf die Prognose auswirken könne. Dies müsse in weiteren Studien überprüft werden.
Quelle:
Kött J et al. Improved survival of advanced melanoma patients receiving immunotherapy with concomitant antithrombotic therapy - a multicenter study on 2,419 patients from the prospective skin cancer registry ADOReg. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 30. November 2024, DOI: 10.1016/j.ejca.2024.115159
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