Die antihormonelle Therapie bei hormonempfindlichem HER2-negativem Brustkrebs unterstützen
Nachricht vom 26.11.2024
Unabhängig davon, ob der Tumor wenig oder gar kein HER2 bildet, ist die Kombination von antihormoneller Therapie und CDK4/6-Hemmung wirkungsvoll.
Bei hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs, der sich bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat, können sich die Überlebensaussichten verbessern, wenn der antihormonellen Therapie ein CDK4/6-Hemmer hinzugefügt wird. Die positiven Effekte lassen sich offenbar unabhängig davon erzielen, ob der Tumor wenig oder gar kein HER2 bildet. Darüber berichtete eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer, die in einer Real-World-Analyse Daten aus dem normalen Praxisalltag auswertete.
Berücksichtigt wurden aus einer Studie stammende Daten von 701 Personen, die an metastasiertem Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erkrankt waren. Etwa bei der Hälfte von ihnen hatte der Tumor gar kein HER2 gebildet, bei der anderen Hälfte nur in geringem Maße. Die antihormonelle Standardtherapie wurde mit einem CDK4/6-Hemmer kombiniert. Ermittelt wurde, wie lange es dauerte, bis die Therapie wegen beispielsweise Ineffektivität, zu starker Nebenwirkungen oder Tod abgebrochen werden musste und wie sich die Behandlung auf das Gesamtüberleben auswirkte.
Nach einer Beobachtungszeit von rund zwei Jahren gab es hinsichtlich der Zeit vom Beginn der Ersttherapie bis zum Therapieabbruch keinen Unterschied zwischen den Gruppen mit niedrigem oder fehlendem HER2. Auch das Gesamtüberleben war in beiden Gruppen vergleichbar. Allerdings erreichten Personen, deren Tumor auch im Krankheitsverlauf hormonempfindlich blieb, bessere Überlebenszeiten als Personen, deren Tumor im Verlauf unempfindlich gegenüber der Wirkung der antihormonellen Therapie wurde.
Die antihormonelle Therapie in Kombination mit einem CDK4/6-Hemmer habe sich somit bei hormonempfindlichem, HER2-negativem Brustkrebs unabhängig davon, ob der Tumor wenig oder gar kein HER2 ausprägt, als effektiv herausgestellt, so das Fazit im Studienbericht. Bildet sich jedoch eine Resistenz gegenüber der antihormonellen Therapie heraus, verschlechtert sich die Prognose.
Quelle:
Molinelli C et al. The journey of patients affected by metastatic hormone receptor-positive/HER2-negative breast cancer from CDK 4/6 inhibitors to second-line treatment: a real-world analysis of 701 patients enrolled in the GIM14/BIOMETA study. European Journal of Cancer 2024, doi:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2024.115113
Zuletzt aufgerufen am: 09.12.2024 18:11