Chemotherapie nach der Operation bei Enddarmkrebs mit Lymphknotenbefall

Nachricht vom 08.12.2023

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Die adjuvante Chemotherapie zahlt sich offenbar aus.

Wenn Enddarmkrebs bereits in der Nähe liegende Lymphknoten befallen hat, kann sich womöglich nach der Operation eine unterstützende adjuvante Chemotherapie lohnen. Diesen Schluss lassen die Ergebnisse einer Studie aus den Niederlanden zu, die kürzlich in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlicht wurden.

In der Studie wurden die Daten von Patienten aus dem Niederländischen Krebsregister ausgewertet, die an Enddarmkrebs im Frühstadium mit Lymphknotenbefall erkrankt und sofort operiert worden waren. Der Lymphknotenbefall war erst bei der Operation durch die Auswertung von Gewebeproben durch einen Pathologen festgestellt worden. Rund ein Fünftel der Patienten hatte deshalb nach der Operation eine adjuvante Chemotherapie erhalten, die übrigen nicht. 

Die zusätzliche Therapie zahlte sich aus: Die Betroffenen erreichten ein signifikant längeres Fünf-Jahres-Gesamtüberleben als die Patienten, die keine adjuvante Chemotherapie erhalten hatten: Drei Viertel von ihnen waren nach fünf Jahren noch am Leben, in der Gruppe ohne adjuvante Chemotherapie waren es knapp zwei Drittel.

In dieser bevölkerungsbasierten Kohortenstudie hatten Patienten mit Enddarmkrebs im Frühstadium und Lymphknotenbefall einen Überlebensvorteil, wenn sie nach der Operation mit adjuvanter Chemotherapie behandelt worden waren. Dieses Ergebnis unterstütze nach Ansicht der Studienautoren die Vermutung, dass sich die zusätzliche Therapie bei dieser Patientengruppe grundsätzlich lohnen könne.

 

Quelle:

Kwakman JJM et al. Adjuvant chemotherapy in patients with clinically node-negative but pathologically node-positive rectal cancer in the Netherlands: a retrospective analysis. European Journal of Cancer 2023, doi:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2023.113466

 

(kvk)

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