Chemotherapie in die Harnblase bei Hoch-Risiko-Blasenkrebs im Frühstadium

Nachricht vom 29.06.2022

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Einmalige Installation von Chemotherapie in die Blase nach der Operation kann das Rückfallrisiko senken.

Patienten mit nicht-muskelinvasivem Harnblasenkrebs mit einem hohen Risiko für einen Rückfall profitieren davon, wenn sie direkt nach der Operation und noch bevor die BCG-Therapie verabreicht wird, einmalig eine Chemotherapie direkt in die Blase erhalten. Darüber berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift International Journal of Urology.

In der rückblickenden Studie wurden die Daten von 205 Patienten mit nicht-muskelinvasivem Hoch-Risiko Harnblasenkrebs analysiert, die nach der Operation eine unterstützende, adjuvante Bacillus Calmette-Guérin (BCG)-Therapie erhielten. Als nicht-muskelinvasiv wird Blasenkrebs bezeichnet, der sich noch nicht über seinen Entstehungsort hinaus in die Blasenmuskulatur ausgebreitet hat. Dennoch können bestimmte Faktoren dazu führen, dass die Patienten trotz des frühen Tumorstadiums und der Therapie ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall und eine Ausbreitung des Krebsgewebes haben.

Knapp zwei Drittel der Patienten hatten vor der BCG-Therapie noch eine Chemotherapie direkt in die Blase erhalten, die übrigen nicht. Die einmalige Installation einer Chemotherapie in der Blase führte zu einem geringeren Rückfallrisiko in der Blase und zu einem längeren Überleben, ohne dass sich der Krebs in die Blase ausbreitete. 

Bei Patienten mit hohem Risiko könne die einmalige Verabreichung einer Chemotherapie in die Blase vor der BCG-Therapie die Chance darauf, dass die Krankheit nicht wiederkehrt, steigern, so die Einschätzung der Studienautoren.

 

Quelle:

Fujita N et al. Single immediate instillation of chemotherapy is associated with decreased recurrence and progression in patients with high-risk non-muscle-invasive bladder cancer who receive adjuvant induction bacillus Calmette-Guérin therapy. International Journal of Urology, Onlinevorabveröffentlichung am 16. Mai 2022, https://doi.org/10.1111/iju.14926

 

(KvK)

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