Chemotherapie bei fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom anpassen

Nachricht vom 19.07.2024

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Die Chemotherapie mit PET zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen kann Nebenwirkungen reduzieren, ohne dass der Therapieerfolg leidet.

Im fortgeschrittenen Stadium spielt beim Hodgkin-Lymphom die intensivierte Chemotherapie eine wichtige Rolle, um noch eine Heilung herbeizuführen. Jedoch ist diese Behandlung mit vielen Nebenwirkungen verbunden, die sich auch langfristig auswirken können. In einer internationalen Studie konnte nun gezeigt werden, dass eine mit Positronenemissionstomografie (PET) überwachte und den dabei ermittelten Umständen angepasste Chemotherapie keine schlechteren Behandlungsergebnisse erzielt, jedoch deutlich weniger toxisch als die herkömmliche Chemotherapie ist. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlicht.

An der Studie beteiligten sich Arbeitsgruppen aus mehreren Ländern, darunter auch Deutschland. Es nahmen 1.500 Erwachsene bis 60 Jahre teil (davon 44 Prozent Frauen und 56% Männer), die kurz zuvor die Diagnose Hodgkin-Lymphom im fortgeschrittenen Stadium erhalten hatten. Sie klagten bereits über Symptome und hatten mindestens einen Risikofaktor für einen ungünstigen Krankheitsverlauf. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Chemotherapie mit mehreren Wirkstoffen – entweder auf herkömmliche Weise über vier oder sechs Zyklen oder mit einem neuen Regime über zwei Zyklen, gefolgt von einer PET-Untersuchung. Je nachdem, welcher Befund bei dieser PET-Untersuchung herauskam, wurde das weitere Vorgehen angepasst. 

Das neue Therapieregime erwies sich als signifikant verträglicher, es traten weniger therapiebedingte Nebenwirkungen als bei der herkömmlichen Chemotherapie auf. Bei den meisten Personen reichten vier Chemotherapiezyklen aus. Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, fiel nach vier Jahren in der Gruppe mit dem neuen Therapieregime besser aus. Beim Vier-Jahres-Gesamtüberleben gab es keinen Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen. 

Die PET-überwachte und gesteuerte Chemotherapie erwies sich der herkömmlichen Chemotherapie in der Erstbehandlung bei fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom in ihrer Wirksamkeit als ebenbürtig, gleichzeitig war sie jedoch verträglicher. 

 

Quelle:

Borchmann P et al. Assessing the efficacy and tolerability of PET-guidedBrECADD versus eBEACOPP in advanced-stage, classicalHodgkin lymphoma (HD21): a randomised, multicentre,parallel, open-label, phase 3 trial. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 30. Juni 2024, DOI:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2024.114199

 

(KvK)

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