Chemotherapie bei Brustkrebs anders angewandt

Nachricht vom 18.1.2025

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Ein anderes Verabreichungsschema mit geringeren Einzeldosen, aber häufigerer Verabreichung kann die antihormonelle Therapie bei metastasiertem hormonempfindlichem Brustkrebs positiv unterstützen. 

Eine wichtige Säule der Therapie bei hormonempfindlichem, sogenanntem hormonrezeptorpositivem Brustkrebs ist die antihormonelle Therapie. Doch obwohl anfänglich viele Patientinnen gut darauf ansprechen, entwickeln nahezu alle im weiteren Verlauf eine Resistenz mit Therapieversagen. Um solche Resistenzen zu verhindern oder zu überwinden, werden verschiedene Strategien verwendet. Eine davon könnte sein, eine metronomische Chemotherapie, bei der ein bestimmter Wirkstoff in niedriger Dosierung, aber hoher Frequenz eingesetzt wird, mit einem Aromatasehemmer aus der antihormonellen Therapie zu kombinieren. Darauf lassen die Ergebnisse einer Phase III-Studie aus China schließen, die kürzlich in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.

Für die Studie wurden 254 Patientinnen im Alter von 18 bis 70 Jahren mit metastasiertem hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem Brustkrebs gewonnen, die zuvor noch keine systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapie gegen die metastasierte Erkrankung erhalten hatten. Sie wurden mit einem Chemotherapeutikum plus Aromatasehemmer oder dem Aromatasehemmer allein behandelt. Die Chemotherapie wurde metronomisch verabreicht, in kleineren Einzeldosen und dafür häufiger als üblich.

In der Gruppe mit metronomischer Chemotherapie war die Erkrankung nach knapp 21 Monaten bei der Hälfte der Patientinnen wieder vorangeschritten. In der Gruppe mit alleiniger Aromatasehemmertherapie war dies bereits nach knapp 12 Monaten der Fall. Und auch beim Gesamtüberleben zeigte sich ein signifikanter Vorteil infolge der kombinierten Behandlung mit metronomischer Chemotherapie und Aromatasehemmer.

Die häufigsten Nebenwirkungen Grad 3 unter der Kombinationstherapie waren Hand-Fuß-Syndrom und Störungen peripherer Nerven.

In dieser Studie konnte bei Patientinnen mit metastasiertem hormonrezeptorpositivem, HER2-negativem Brustkrebs durch die Kombination von metronomischer Chemotherapie und antihormoneller Therapie mit einem Aromatasehemmer eine signifikante Verbesserung des Überlebens, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, und des Gesamtüberlebens erreicht werden, bei insgesamt guter Verträglichkeit, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Nach Angabe der Studiengruppe unterscheide sich die metronomische Chemotherapie wesentlich in ihrer Wirkungsweise von der konventionellen Chemotherapie. Demnach hemmt sie die Blutversorgung des Tumorgewebes, verändert die Mikroumgebung des Tumors und induziert den Tod der Tumorzellen.

 

Quelle:

Hong R-X et al. Metronomic Capecitabine Plus Aromatase Inhibitor as Initial Therapy in Patients With Hormone Receptor–Positive, Human Epidermal Growth Factor Receptor 2–Negative Metastatic Breast Cancer—The Phase III MECCA Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 2. Januar 2025, https://doi.org/10.1200/JCO.24.00938

 

(KvK)

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