Chemostrahlentherapie bei lokal fortgeschrittenem Kopf-Halstumor kombinieren
Nachricht vom 06.02.2023
In manchen Fällen kann eine kombinierte Chemostrahlentherapie die Überlebensaussichten verbessern.
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Kopf-Halstumor wird oft eine Cisplatin-haltige Chemotherapie empfohlen. Ist diese jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, können sich die Patienten einer Strahlentherapie unterziehen, die mit einer Chemotherapie mit einem Taxan kombiniert wird. Dies steigert einem Bericht in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology zufolge im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie die Überlebensaussichten.
Für eine klinische Phase II/III-Studie wurden 356 Patienten ab 18 Jahren gewonnen, die an einem lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich erkrankt waren. Mit einer Cisplatin-haltigen Chemotherapie konnten sie nicht behandelt werden, weshalb für sie eine Strahlentherapie infrage kam. Diese wurde bei der Hälfte der Patienten mit einer begleitenden Chemotherapie über maximal sieben Zyklen kombiniert.
Die Patienten profitierten offensichtlich von der zusätzlichen Chemotherapie. So waren das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben nach zwei Jahren in der Gruppe der Patienten, die die kombinierte Chemostrahlentherapie erhalten hatten, signifikant besser als bei den Patienten, die nur bestrahlt worden waren.
Einige Nebenwirkungen wie Schleimhautentzündungen und Schluckbeschwerden traten unter der Chemostrahlentherapie häufiger auf als unter der alleinigen Strahlentherapie. Dennoch zogen die Studienautoren ein positives Fazit: Die Kombination von Strahlentherapie und Chemotherapie mit einem Taxan könne bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Kopf-Halstumor, die kein Cisplatin erhalten können, die Prognose verbessern, ohne die Lebensqualität zu beeinträchtigen. Das Taxan erhöhe die Empfindlichkeit des Tumorgewebes gegenüber der Strahlung.
Quelle:
Patil VM et al. Results of Phase III Randomized Trial for Use of Docetaxel as a Radiosensitizer in Patients With Head and Neck Cancer, Unsuitable for Cisplatin-Based Chemoradiation. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 27. Januar 2023, DOI: 10.1200/JCO.22.00980
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