CAR-T-Zelltherapie bei multiplem Myelom frühzeitig anwendbar

Nachricht vom 28.06.2023

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Wenn die Krankheit auf die übliche Therapie mit einem Immunmodulator nicht anspricht, kann sie womöglich mit einer CAR-T-Zelltherapie aufgehalten werden.

Wenn Patienten mit multiplem Myelom auf eine Therapie mit einem Immunmodulator nicht gut ansprechen, können sie womöglich davon profitieren, wenn sie frühzeitig mit einer CAR-T-Zelltherapie behandelt werden. Darauf lassen die Ergebnisse einer Phase 3-Studie schließen, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.

Für die Studie wurden 419 Patienten gewonnen, die wegen eines multiplen Myeloms mit einem Immunmodulator behandelt worden waren, aber nicht gut darauf angesprochen hatten. Einige hatten sogar schon mehrere Therapien hinter sich, jedoch war die Krankheit weiter vorangeschritten. Nun erhielten sie eine CAR-T-Zelltherapie oder die ansonsten übliche Standardbehandlung. Bei der CAR-T-Zelltherapie werden entnommene T-Zellen des Patienten mit einem Gen für eine Bindungsstelle (Antigenrezeptor, CAR) ausgestattet. Die Bindungsstelle zielt auf das B-Zell-Reifungsantigen ab, das auf der Oberfläche der Myelomzellen vorkommt. Werden die so veränderten T-Zellen anschließend über eine Infusion in den Körper zurückgegeben, können sie sich dank des Antigenrezeptors CAR an die Myelomzellen binden und eine bessere Immunantwort gegen den Krebs auslösen.

Nach einer Beobachtungszeit von mehr als einem Jahr hatten mehr Patienten auf die CAR-T-Zelltherapie als auf die Standardbehandlung angesprochen. Drei Viertel der mit CAR-T-Zellen behandelten Patienten wiesen eine komplette Tumorantwort auf, bei 61% war nach der Therapie keine minimale Restkrankheit mehr nachweisbar. Bei drei Viertel der Patienten mit CAR-T-Zelltherapie war das Myelom nach einem Jahr noch nicht weiter vorangeschritten, in der Standardtherapiegruppe gelang dies bei weniger als der Hälfte der Patienten.

Die meisten schwerwiegenden Nebenwirkungen der CAR-T-Zelltherapie traten unmittelbar nach der Behandlung auf. Es ist bekannt, dass starke immunvermittelte Nebenwirkungen infolge der CAR-T-Zelltherapie auftreten können, weshalb diese Behandlung in spezialisierten Zentren und unter guter Überwachung erfolgen muss. Sie konnte in dieser Studie bei Patienten mit multiplem Myelom, das nicht auf einen Immunmodulator ansprach, das Risiko für ein Voranschreiten der Erkrankung und das Sterberisiko senken.

 

Quelle:

San-Miguel J et al. Cilta-cel or Standard Care in Lenalidomide-Refractory Multiple Myeloma. New England Journal of Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 5. Juni 2023, DOI: 10.1056/NEJMoa2303379

 

(kvk)

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