Brustkrebssterblichkeit bei Männern nicht gesunken
Nachricht vom 25.01.2023
Männer profitieren womöglich von den neuen Therapien weniger als Frauen. Neue Optionen sind gefragt.
Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sterben immer seltener an dem Tumor, die Sterblichkeit an Brustkrebs ist bei ihnen in den letzten Jahren zurückgegangen. Bei Männern hingegen ist das offensichtlich nicht der Fall, wie die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute nahelegen.
Die Forscher evaluierten die Daten von insgesamt 8.481 Männern, die zwischen 1988 und 2017 die Diagnose Brustkrebs erhalten hatten. Anhand des Zeitpunkts der Diagnose wurden drei Gruppen unterschieden: 1988-1997, 1998-2007 sowie 2008-2017.
Das brustkrebsbezogene Überleben nach fünf Jahren betrug in allen drei Zeiträumen jeweils rund 84%, hatte sich also über die Zeit weder verbessert noch verschlechtert. Auch wenn zusätzlich die jeweiligen Tumorstadien berücksichtigt wurden, gab es keine Unterschiede zwischen den Zeiträumen. Allerdings stellten die Forscher eine Verbesserung des Fünf-Jahres-Gesamtüberlebens im Verlauf fest.
So ist zwar die generelle Überlebenszeit der Patienten mit Brustkrebs gestiegen, dies aber, so die Interpretation der Studienautoren, sei vermutlich auf die allgemein gestiegene Lebenserwartung zurückzuführen. Die krebsbezogene Sterblichkeit hingegen habe sich für Patienten mit Brustkrebs nicht verbessert. Männer profitierten somit offensichtlich nicht von neuen Therapieansätzen, die bei Frauen durchaus Verbesserungen bei der Prognose bringen würden. Die Anstrengungen, auch für Männer mit Brustkrebs bessere Therapien zu entwickeln, müssten verstärkt werden.
Quelle:
Leone JP et al. Survival in male breast cancer over the past three decades. Journal of the National Cancer Institute, Onlinevorabveröffentlichung am 30. Dezember 2022, https://doi.org/10.1093/jnci/djac241
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