Besserung sexueller Beschwerden bei metastasiertem Brustkrebs durch Sport
Nachricht vom 23.5.2025
Durch ein angeleitetes Bewegungsprogramm konnten in einer Studie Einschränkungen der Libido, die infolge der Krebstherapie aufgetreten waren, deutlich gebessert werden.
Die Therapie bei metastasiertem Brustkrebs bei Frauen kann neben anderen unerwünschten Nebenwirkungen auch sexuelle und vaginale Probleme verursachen. In einer Studie wurde untersucht, welche Faktoren mit solchen Nebenwirkungen in Verbindung stehen und ob sich die Beschwerden durch ein angeleitetes Bewegungsprogramm bessern lassen. Die ermutigenden Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift International Journal of Cancer veröffentlicht.
Für die Studie wurden 355 Frauen gewonnen, die an metastasiertem Brustkrebs erkrankt waren – ihr Tumor hatte also bereits in andere Organe gestreut. Sie erhielten neben der Krebstherapie die übliche Betreuung oder zusätzlich ein spezifisches, neun Monate währendes, betreutes Bewegungsprogramm.
Zu Beginn der Studie waren die Teilnehmerinnen im Durchschnitt rund 52 Jahre alt. Die Hälfte von ihnen unterzog sich einer antihormonellen Therapie, ein Viertel erhielt eine Chemotherapie. 94 Prozent der Frauen berichteten zu Beginn der Studie, dass sie gar nicht oder nur wenig sexuell aktiv waren. Und auch diejenigen, die sexuelle Aktivitäten angaben, berichteten über Probleme und nur wenig Freude dabei, mehr als ein Drittel von ihnen gaben beispielsweise an, an Scheidentrockenheit zu leiden. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers war für viele Frauen eher mit Scham und Ablehnung verbunden.
Das Bewegungstraining verbesserte die sexuelle Funktionsfähigkeit signifikant und reduzierte die Belastungen durch sexuelle und speziell durch vaginale Probleme. Die Effekte des Sports auf die Körperwahrnehmung hingegen waren nur gering. Bei den Frauen, die eine Chemotherapie erhielten, reduzierten sich infolge des Bewegungsprogramms auch deren Nebenwirkungen.
Zusammenfassend stellte die Studiengruppe im Bericht fest, dass Frauen mit metastasiertem Brustkrebs häufig unter sexuellen und vaginalen Problemen und anderen behandlungsbedingten Nebenwirkungen leiden. Ein neunmonatiges, überwachtes Trainingsprogramm verbesserte im Vergleich zur Kontrollgruppe die sexuelle Funktionsfähigkeit und reduzierte Vaginalsymptome.
Quelle:
Schmidt ME et al. Impact of exercise on sexual health, body image, and therapy-related symptoms in women with metastatic breast cancer: The randomized controlled PREFERABLE-EFFECT trial. International Journal of Cancer 2025; DOI: 10.1002/ijc.35429
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