Beim multiplen Myelom vor der Stammzelltransplantation intensiv behandeln
Nachricht vom 22.1.2025
Es lohnt sich offenbar, die Einleitungstherapie mit vier verschiedenen Wirkstoffen durchzuführen: Die Aussichten verbessern sich dadurch.
Bei einer Erkrankung am multiplen Myelom kann eine autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation, bei der von kranken Zellen gereinigte Stammzellen den Erkrankten zurückgegeben werden, eine Heilung herbeiführen. Hierfür ist vorab eine Einleitungstherapie notwendig, mit der das kranke Knochenmark zerstört wird, sodass anschließend ein Neuaufbau möglich wird. Wird der bislang üblichen Einleitungstherapie, die aus einem Immunmodulator, einem Proteasomhemmer und einem Kortikosteroid besteht, ein bestimmter Anti-CD38-Antikörper hinzugefügt, verbessern sich die Erfolgschancen dieser Behandlung noch einmal. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die beim letzten Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (ASH 2024) vorgestellt und in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology publiziert wurden.
An der Studie nahmen 662 Frauen und Männer im Alter von 54 bis 65 Jahren mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom teil, die sich einer Einleitungstherapie und nachfolgenden autologen Stammzelltransplantation unterziehen sollten. Bei der Einleitung erhielten sie die übliche Kombination aus Immunmodulator, Proteasomhemmer und Kortikosteroid mit oder ohne einen bestimmten Anti-CD38-Antikörper. Nach der Stammzelltransplantation folgte noch eine Erhaltungstherapie.
Mithilfe der Vierfachtherapie in der Einleitung konnte eine höhere Rate kompletten Ansprechens erreicht werden als mit der Dreifachtherapie. Dabei geht es darum, möglichst alle kranken Zellen verschwinden zu lassen, sodass keine minimale Restkrankheit mehr nachweisbar ist. Dies gelang in der Gruppe mit Vierfachtherapie signifikant besser als in der Gruppe mit Dreifachtherapie. Dadurch verlängerte sich auch das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, signifikant. Die ermittelten Überlebensvorteile bestanden unabhängig davon, welche Erhaltungstherapie sich an die autologe Stammzelltransplantation anschloss.
Es mache somit einen signifikanten Unterschied, welche Einleitungstherapie bei Personen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom vor der autologen Stammzelltransplantation angewendet werde, so die Schlussfolgerung im Studienbericht.
Quelle:
Mai EK et al. Isatuximab, Lenalidomide, Bortezomib, and Dexamethasone Induction Therapy for Transplant-Eligible Newly Diagnosed Multiple Myeloma: Final Part 1 Analysis of the GMMG-HD7 Trial. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 9. Dezember 2024, https://doi.org/10.1200/JCO-24-02266
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