Bei triple-negativem Brustkrebs unter Umständen Chemotherapie mit Immuntherapie kombinieren
Nachricht vom 17.1.2025
Vor der Operation kann sich dies in einem frühen Stadium womöglich auszahlen.
Bei triple-negativem Brustkrebs, der sich in einem frühen oder höchstens lokal fortgeschrittenen Stadium befindet und durch eine Operation entfernt werden kann, empfiehlt es sich, vor dem chirurgischen Eingriff eine unterstützende neoadjuvante Chemotherapie durchzuführen. Dadurch wird der Tumor verkleinert und die Operation erleichtert, außerdem werden eventuell schon verstreute Krebszellen zerstört. Wie sich in einer neuen Studie herausstellte, kann der Effekt dieser neoadjuvanten Chemotherapie durch die zusätzliche Gabe eines Anti-PD1-Antikörpers verstärkt werden. Dies lässt sich einem Bericht zur Studie in der Fachzeitschrift JAMA entnehmen.
Für die randomisierte Phase III-Studie wurden Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs in einem frühen oder lokal fortgeschrittenen Stadium gewonnen, die sich einer neoadjuvanten Chemotherapie unterzogen. Zusätzlich erhielten sie entweder eine Immuntherapie mit einem bestimmten Anti-PD1-Antikörper oder ein Scheinmedikament (Placebo). Die neoadjuvante Therapie umfasste eine Zeitdauer von acht Wochen, anschließend folgte die Operation. Die Hälfte der Patientinnen war 48 Jahre oder älter. Bei triple-negativem Brustkrebs sind weder Bindungsstellen für Östrogene noch Bindungsstellen für Progesteron oder Wachstumsfaktoren, die die Krebszellen zur Teilung antreiben (HER2), auf der Oberfläche der Krebszellen nachweisbar. Diese Tumoren sind also nicht empfindlich gegenüber der Wirkung von Hormonen bzw. Antihormonen oder Anti-HER2-Antikörpern.
Ein vollständiges pathologisches Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie gelang in der Immunchemotherapiegruppe bei mehr als der Hälfte der Patientinnen, in der Placebo-Chemotherapiegruppe nur bei rund 45 Prozent. Als vollständiges pathologisches Ansprechen galt es, wenn kein invasiver Brusttumor und kein Lymphknotenbefall mehr nachweisbar war. Der Unterschied diesbezüglich zwischen den beiden Behandlungsgruppen war statistisch signifikant. Die zusätzliche Immuntherapie bewirkte allerdings ein häufigeres Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Eine zusätzliche Immuntherapie mit dem Anti-PD1-Antikörper zur neoadjuvanten Chemotherapie könne bei triple-negativem Brustkrebs im frühen oder lokal fortgeschrittenen Stadium die Rate des vollständigen Ansprechens vor der Operation signifikant steigern, so die Zusammenfassung im Studienbericht.
Quelle:
Chen L et al. Camrelizumab vs Placebo in Combination With Chemotherapy as Neoadjuvant Treatment in Patients With Early or Locally Advanced Triple-Negative Breast Cancer. The CamRelief Randomized Clinical Trial. JAMA, Onlinevorabveröffentlichung am 13. Dezember 2024, doi:10.1001/jama.2024.23560
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