Bei Rückfall von Hodgin-Lymphom im Kindes- und Jugendalter Stammzelltransplantation vermeiden können?
Nachricht vom 28.1.2025
Bei Erkrankungen mit niedrigem Risiko ist dies offenbar mit anderen Therapieansätzen möglich.
Um negative Auswirkungen von Therapien zu vermeiden, kann es sich bei Kindern und Jugendlichen mit wiedergekehrtem Hodgin-Lymphom offenbar lohnen, einen Therapieansatz zu verfolgen, der eine autologe Stammzelltransplantation vermeidet. Das geht aus den Ergebnissen einer internationalen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurde.
Für die Studie wurden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von fünf bis 30 Jahren gewonnen, die nach der ersten Behandlung bei Hodgin-Lymphom einen Rückfall erlitten hatten. Nun erhielten sie als Einleitungstherapie vier Zyklen einer Immuntherapie mit einem Checkpoint-PD1-Blocker kombiniert mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Bei dem eingesetzten Antikörper-Wirkstoff-Konjugat handelte es sich um einen Anti-CD30-Antikörper, der sich an die Hodgkin-Lymphomzellen binden kann und mit einem Wirkstoff, einem Zytostatikum, also Zellgift (Chemotherapie), gekoppelt ist. Nach der Bindung an die Hodgkin-Lymphomzellen wird das Zytostatikum in der Zelle freigesetzt und kann seine zerstörende Wirkung entfalten. Alle Personen, die auf diese Therapie ein komplettes Ansprechen der Erkrankung erlebten, erhielten weitere zwei Zyklen Immuntherapie kombiniert mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Bei denjenigen hingegen, die weniger gut angesprochen hatten, wurden zwei Zyklen mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat und eine Intensivierung mit einem weiteren Chemotherapeutikum durchgeführt. Bei allen Personen, die nach der Einleitungs- oder Intensivierungstherapie ein komplettes Ansprechen der Krankheit erreicht hatten, wurde zusätzlich eine Strahlentherapie durchgeführt.
Insgesamt erreichten 93 Prozent der Behandelten ein komplettes Ansprechen, sodass sie auch bestrahlt werden konnten – die meisten schon infolge der Einleitungstherapie. Bei den allermeisten Personen war die Krankheit auch nach drei Jahren nicht mehr weiter vorangeschritten.
Womöglich lasse sich bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit wiedergekehrtem Hodgkin-Lymphom eine solche Therapiestrategie, bei der flexibel auf das Ansprechen reagiert wird, eine autologe Stammzelltransplantation vermeiden, so die abschließende Beurteilung durch die Studiengruppe.
Quelle:
Daw S et al. Transplant-Free Approach in Relapsed Hodgkin Lymphoma in Children, Adolescents, and Young Adults. A Nonrandomized Clinical Trial. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 2. Januar 2025, doi:10.1001/jamaoncol.2024.5627
Zuletzt aufgerufen am: 17.02.2025 14:30