Bei nicht mehr operablem Leberkrebs dreifach therapieren?

Nachricht vom 13.5.2025

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Womöglich verbessert es die Überlebensaussichten, wenn die transarterielle Chemoembolisation mit einem Immuncheckpointblocker und einem Angiogenesehemmer kombiniert wird.

Wenn Leberkrebs bei der Diagnose bereits so weit fortgeschritten ist, dass eine Operation nicht mehr möglich erscheint, ist die transarterielle Chemoembolisation (TACE) eine Standardtherapie, bei der die Wirkstoffe, die sogenannten Zytostatika, über spezielle Blutgefäße unmittelbar in das Tumorgewebe gebracht werden. Diese Behandlung kann oft eine gute Wirkung entfalten, jedoch keine Heilung bringen – nach geraumer Zeit schreitet der Tumor in der Regel wieder voran. Laut einer Studie in der Fachzeitschrift Lancet Oncology kann die Kombination von TACE mit einem PD-L1-Blocker und einem Angiogenesehemmer eine stärkere Wirkung erzielen und Überlebensvorteile bringen.

Für die Studie wurden in mehreren Kliniken erwachsene Personen mit nicht-operablem Leberkrebs gewonnen. Sie erhielten transarterielle Chemoembolisation kombiniert mit entweder einem bestimmten PD-L1-Blocker und einem Angiogenesehemmer oder dem PD-L1-Blocker und einem Scheinmedikament (Placebo) oder nur Placebo. Die überwiegende Zahl der Personen waren Männer, die Hälfte war 65 Jahre oder älter. Ihr allgemeiner Gesundheitszustand war so gut, dass die transarterielle Chemoembolisation möglich schien.

Mithilfe der Kombination von TACE, PD-L1-Blocker und Angiogenesehemmer ließ sich im Vergleich zu den beiden anderen Therapieoptionen ein längeres Überleben erreichen, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt. Gleichzeitig erwies sich die Kombinationstherapie als weitgehend verträglich, es traten nicht mehr schwere Nebenwirkungen als in den anderen beiden Therapiegruppen auf.  

Die Studie habe angedeutet, dass eine Kombinationsbehandlung mit transarterieller Chemoembolisation, Immuntherapie mit einem bestimmten PD-L1-Blocker und einem bestimmten Angiogenesehemmer womöglich eine neue Standardtherapie für Personen mit nicht-operablem Leberzellkrebs werden könne, so die Einschätzung im Studienbericht. Allerdings müssten noch weitere Studiendaten zu den längerfristigen Überlebensaussichten abgewartet werden, um eine abschließende Bewertung vornehmen zu können.

 

Quelle:

Sangro B et al. Durvalumab with or without bevacizumab with transarterial chemoembolisation in hepatocellular carcinoma (EMERALD-1): a multiregional, randomised, double-blind, placebo-controlled, phase 3 study. Lancet Oncology 2025, 405(10474):216-32

 

(KvK)

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