Bei multiplem Myelom unter Umständen mit vier Wirkstoffen behandeln

Nachricht vom 2.5.2025

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Wenn eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, kann sich offenbar eine Vierfachtherapie lohnen.

Der bei multiplem Myelom in der Erstbehandlung schon länger üblichen Dreifachtherapie mit einem Proteasomhemmer, einem Zytostatikum und einem Kortikosteroid noch einen vierten Wirkstoff, einen sogenannten Anti-CD38-Antikörper, hinzuzufügen, kann die Überlebensaussichten für Personen, bei denen eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, erheblich verbessern. Dies bestätigt sich auch nach der Auswertung einer Studie nach einer längeren Beobachtungszeit von sieben Jahren, wie dem Bericht in der Fachzeitschrift Lancet Oncology zu entnehmen ist.

An der international durchgeführten Studie beteiligten sich insgesamt 706 erwachsene Personen ab 18 Jahren mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom. Sie kamen für eine autologe Stammzelltransplantation mit Hochdosis-Chemotherapie zuvor nicht in Frage – entweder wegen ihres hohen Lebensalters und/oder weil sie zu viele Begleiterkrankungen aufwiesen. Stattdessen erhielten sie eine Dreifachtherapie mit einem Proteasomhemmer, einem Zytostatikum und einem Kortikosteroid – allein oder in Kombination mit einem bestimmten Anti-CD38-Antikörper. 

Nach einer Beobachtungszeit von rund sieben Jahren war das Gesamtüberleben in der Gruppe, die die Vierfachtherapie erhalten hatte, signifikant höher als in der Gruppe mit Dreifachtherapie. Die Hälfte der Personen aus der Vierfachtherapiegruppe war nach 83 Monaten noch am Leben, in der Dreifachtherapiegruppe gelang dies nur bis zum 54. Monat. 

Die häufigsten Nebenwirkungen Grad 3 und 4 waren ein Mangel an weißen Blutzellen, eine verminderte Zahl von Blutplättchen und Blutarmut (Anämie). Sie traten in beiden Gruppen mit ähnlicher Häufigkeit auf. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse kamen in der Vierfachtherapiegruppe etwas häufiger als in der Dreifachtherapiegruppe vor.

Auch nach siebenjähriger Beobachtungszeit erwies sich die Vierfachtherapie mit einem Proteasomhemmer, einem Zytostatikum, einem Kortikosteroid und einem Anti-CD38-Antikörper für erwachsene Personen mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom als vorteilhaft. In der Erstlinientherapie könne diese Strategie nach Ansicht der Studienautoren somit für Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen oder höheren Lebensalters nicht für eine autologe Stammzelltransplantation in Frage kommen, empfohlen werden.

 

Quelle:

Mateos M-V et al. Bortezomib, melphalan, and prednisone with or without daratumumab in transplant-ineligible patients with newly diagnosed multiple myeloma (ALCYONE): final analysis of an open-label, randomised, multicentre, phase 3 trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 9. April 2025, DOI: 10.1016/S1470-2045(25)00018-X

 

(KvK)

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