Bei metastasiertem Kopf-Halstumor aggressiv behandeln

Nachricht vom 30.05.2023

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Lokale und systemische Therapie kann sich in der Erstbehandlung lohnen.

Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom im Kopf-Halsbereich haben, wenn der Tumor bereits fortgeschritten ist und sich mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet hat, ein hohes Risiko, dass er auch lokal weiter voranschreitet und schwere Krankheitszustände verursacht. Deshalb kann es unter Umständen sinnvoll sein, zusätzlich zur systemischen, also im ganzen Körper wirkenden Therapie auch eine aggressive lokale Behandlung mit Strahlentherapie durchzuführen. Das geht aus den Ergebnissen einer rückblickenden Studie in der Fachzeitschrift Acta Oncologica hervor.

Die Forscher werteten die Daten von 148 Patienten aus, die in den Jahren 1998 bis 2018 wegen eines metastasierten Plattenepithelkarzinoms im Kopf-Halsbereich in der Ersttherapie mit systemischen Wirkstoffen behandelt wurden. Bei 80 Patienten beschränkte sich die Behandlung auf die systemische Therapie, 68 Patienten dagegen erhielten zusätzlich eine lokoregionale Therapie mit Bestrahlung oder Operation. 

Eine zusätzliche lokoregionale Therapie zahlte sich aus: Nach einem Jahr waren das Gesamtüberleben und das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, bei diesen Patienten signifikant besser. Mit höherer Intensität der Strahlentherapie stiegen auch die Überlebenschancen an. 

Es könne sich also lohnen, bei Patienten mit metastasiertem Kopf-Halstumor unter Umständen nicht nur systemisch, sondern auch lokal, insbesondere mit aggressiver Strahlentherapie zu behandeln, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Eine gute Voraussetzung sei gegeben, wenn die Patienten auf die systemische Ersttherapie gut ansprechen. 

 

Quelle:

Tang E et al. Locoregional treatment of primary tumor in synchronous metastatic head and neck squamous cell carcinomas. Acta Oncologica, Onlinevorabveröffentlichung am 7. Mai 2023, https://doi.org/10.1080/0284186X.2023.2209266

 

(KvK)

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