Bei lokal fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs vor und nach der Operation Chemotherapie durchführen
Nachricht vom 16.09.2024
Dies verbessert offenbar die Überlebensaussichten.
Wenn bei lokal fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs eine Operation möglich ist, sollte zusätzlich zu dieser lokalen Behandlung auch eine systemische, also im ganzen Körper wirkende Therapie erfolgen, um eine mögliche Ausbreitung des Tumors zu bekämpfen. Hierbei ist es offenbar vorteilhafter, wenn eine Chemotherapie unterstützend vor und nach der Operation (neoadjuvant und adjuvant) durchgeführt wird, anstatt dass nur vor (neoadjuvant) der Operation eine Chemostrahlentherapie erfolgt. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe anhand von Studienergebnissen, die sie bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology vorstellte und in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology publizierte.
An der Studie beteiligten sich an 25 Zentren in Deutschland insgesamt 438 Frauen und Männer mit operablem lokal fortgeschrittenem Adenokarzinom der Speiseröhre. Sie erhielten entweder neoadjuvant eine Chemostrahlentherapie oder neoadjuvant und adjuvant Chemotherapie. 371 Personen konnten anschließend operiert werden – hierin gab es zwischen den beiden Therapiegruppen keinen signifikanten Unterschied. Jedoch erreichten die Personen, die neoadjuvant und adjuvant Chemotherapie erhalten hatten, ein besseres Gesamtüberleben. Nach drei Jahren waren von ihnen prozentual noch mehr am Leben als in der Gruppe, die nur neoadjuvante Chemostrahlentherapie erhalten hatte.
Die neoadjuvante und adjuvante Chemotherapie mit einem bestimmten Wirkstoffregime könne bei lokal fortgeschrittenem operablem Speiseröhrenkrebs im Vergleich zur neoadjuvanten Chemostrahlentherapie die Überlebensaussichten verbessern, lautete das Fazit im Studienbericht.
Quelle:
Hoeppner J et al. Prospective randomized multicenter phase III trial comparing perioperative chemotherapy (FLOT protocol) to neoadjuvant chemoradiation (CROSS protocol) in patients with adenocarcinoma of the esophagus (ESOPEC trial). Journal of Clinical Oncology 2024, 42 (suppl 17; abstr LBA1)
Zuletzt aufgerufen am: 11.10.2024 17:31