Bei Harnblasenkrebs mit hohem Rückfallrisiko nach der Operation weiterbehandeln

Nachricht vom 29.1.2025

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Nach der Operation noch eine Immuntherapie anzuschließen kann sich lohnen.

Wenn sich Harnblasenkrebs schon in die Muskulatur der Harnblase („muskelinvasiver“ Harnblasenkrebs) ausgebreitet hat, besteht trotz einer radikalen Operation, bei der die Harnblase entfernt wird, ein vergleichsweise hohes Risiko für einen Rückfall. Wie eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine berichtete, kann dieses Risiko verringert werden, indem nach der Operation unterstützend, also adjuvant, eine Immuntherapie mit einem bestimmten Checkpoint-PD1-Blocker durchgeführt wird.

Für die Studie wurden Patienten gewonnen, bei denen muskelinvasiver Harnblasenkrebs mit hohem Risiko für einen ungünstigen Krankheitsverlauf diagnostiziert worden war. Sie erhielten eine Operation, bei der der Tumor mitsamt der Harnblase entfernt wurde, und unterzogen sich anschließend entweder regelmäßigen medizinischen Kontrollen (Beobachtungsgruppe) oder einer adjuvanten Immuntherapie mit einem bestimmten Checkpoint-PD1-Blocker. 

Nach fast vier Jahren war in der Gruppe, die die adjuvante Immuntherapie erhalten hatte, ein signifikant besseres krankheitsfreies Überleben erreicht worden als in der Beobachtungsgruppe. So war die Zeit, in der mindestens die Hälfte der Personen krankheitsfrei war, in der Gruppe nach der adjuvanten Therapie rund doppelt so lang wie in der Beobachtungsgruppe. Das Ziel der Studie, nämlich ein besseres krankheitsfreies Überleben infolge der adjuvanten Immuntherapie, war somit erreicht worden. Die adjuvante Immuncheckpointblockade löste erwartungsgemäß immunvermittelte Nebenwirkungen aus, die jedoch in der Regel gut beherrschbar waren.

Bei Hoch-Risiko-Harnblasenkrebs, der sich bereits in die Harnblasenmuskulatur ausgebreitet hat, kann mit einer adjuvanten Immuntherapie mit einem bestimmten Checkpoint-PD1-Blocker nach der Operation im Vergleich zur Beobachtung das krankheitsfreie Überleben deutlich verlängert werden, so die Zusammenfassung im Studienbericht. 

 

Quelle:

Apolo AB et al. Adjuvant Pembrolizumab versus Observation in Muscle-Invasive Urothelial Carcinoma. New England Journal of Medicine 2025;392:45-55

 

(KvK)

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