Bei fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Haut doppelt angreifen
Nachricht vom 17.6.2025
Eine neue Kombinationstherapie könnte die Krankheit womöglich längere Zeit stoppen.
In den meisten Fällen können Plattenepithelkarzinome der Haut, die zum hellen Hautkrebs zählen, durch eine Operation entfernt werden, und die Betroffenen sind geheilt. In fortgeschritteneren Stadien jedoch, wenn sich die Tumoren schon weit in das umliegende Gewebe oder sogar in entferntere Organe ausgebreitet haben, kann die Krankheit auch tödlich enden. Für diese Situation wurde in einer randomisierten Phase II-Studie eine Immuntherapie mit einem bestimmten Anti-PD-L1-Antikörper allein oder in Kombination mit einem Anti-EGFR-Antikörper untersucht. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology.
An der Studie nahmen Personen teil, bei denen sich ein Plattenepithelkarzinom der Haut bereits soweit mit Metastasen in das umliegende Gewebe oder in andere Organe ausgebreitet hatte, dass eine Operation nicht mehr möglich war. Die meisten Tumoren befanden sich im Kopf-Halsbereich, in fast der Hälfte der Fälle hatten sie bereits Metastasen in anderen Organen gebildet. Die Erkrankten erhielten nach dem Zufallsprinzip eine Immuntherapie entweder mit einem bestimmten Anti-PD-L1-Antikörper allein oder in Kombination mit einem bestimmten Anti-EGFR-Antikörper. Die Behandlung mit dem Anti-EGFR-Antikörper wurde maximal ein Jahr lang durchgeführt, die Behandlung mit dem Anti-PD-L1-Antikörper maximal zwei Jahre lang. Wenn das Plattenepithelkarzinom unter der alleinigen Therapie mit dem Anti-PD-L1-Antikörper weiter voranschritt, konnte auf die Kombinationstherapie gewechselt werden.
Durch die Kombinationstherapie verlängerte sich das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, im Vergleich zur alleinigen Immuntherapie um mehr als das Dreifache. Auch die Personen, deren Tumor unter der alleinigen Therapie mit dem Anti-PD-L1-Antikörper weiter vorangeschritten war, profitierten letztlich von dem Wechsel auf die Kombinationstherapie, sodass ihre Krankheit dann für längere Zeit gestoppt werden konnte.
Eine Kombinationstherapie mit einem bestimmten Anti-PD-L1-Antikörper und einem bestimmten Anti-EGFR-Antikörper verbesserte in dieser Studie im Vergleich zur alleinigen Immuntherapie die Überlebensaussichten von Personen mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Haut deutlich, so die Zusammenfassung im Studienbericht. Nach Ansicht der Studiengruppe könne es sich lohnen, eine größere Studie durchzuführen, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Quelle:
Zandberg DP et al. Phase II (Alliance A091802) Randomized Trial of Avelumab Plus Cetuximab Versus Avelumab Alone in Advanced Cutaneous Squamous Cell Carcinoma. Journal of Clinical Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 31. Mai 2025, DOI https://doi.org/10.1200/JCO-25-00759
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