Bei fortgeschrittenem Nierenkrebs zweifach therapieren

Nachricht vom 30.04.2023

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Eine Kombination aus Tyrosinkinasehemmer und Immuncheckpointblocker ist offenbar erfolgreich und vorteilhaft.

Bei fortgeschrittenem Nierenkrebs profitieren die Patienten davon, wenn sie bei der Therapie eine Kombination aus Tyrosinkinasehemmer und Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker erhalten. Von der JAVELIN Renal 101-Studie, in der diese Therapie untersucht wird, erschien ein Bericht in der Fachzeitschrift ESMO Open zu den neuesten Ergebnissen.

An der Phase 3-Studie, die noch andauert, beteiligen sich Patienten ab 18 Jahren mit fortgeschrittenem Nierenkrebs. Sie hatten zuvor noch keine Therapie wegen des Nierentumors erhalten und wurden nach Aufnahme in die Studie mit entweder einer Kombination aus Tyrosinkinasehemmer und Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker oder einem anderen, bereits bewährten Tyrosinkinasehemmer allein behandelt. 

In der Gruppe, die nur den bereits etablierten Tyrosinkinasehemmer erhielt, war die Hälfte der Patienten nach gut drei Jahren noch am Leben. In der anderen Gruppe war der Zeitpunkt, zu dem die Hälfte der Patienten verstorben war, zum Zeitpunkt der Analyse noch nicht erreicht worden. Hier zeichnete sich also ein Trend für ein besseres Gesamtüberleben in der Kombinationstherapiegruppe ab, was jedoch erst durch längere Beobachtungszeiten überprüfbar wird. Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war in der Kombinationstherapiegruppe schon jetzt signifikant länger. Dabei profitierten alle Patienten von der Zweifachtherapie, unabhängig davon, welches Risiko ihr Tumor für einen ungünstigen Verlauf hatte. Auch die Ansprechraten, die Raten vollständigen Ansprechens und die Dauer des Ansprechens waren in der Gruppe mit Kombinationstherapie besser als bei alleiniger Tyrosinkinasehemmertherapie.

Die Therapie verursachte Nebenwirkungen. Die immunbedingten Nebenwirkungen, die auf die Immuncheckpointblockade zurückgehen, traten vor allem in den ersten sechs Monaten der Behandlung auf. Insgesamt aber konnten die meisten Nebenwirkungen gut beherrscht werden.

Die Studienautoren können deshalb bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs in der Erstbehandlung die Therapie mit einem Tyrosinkinasehemmer und Immuncheckpoint-PD-L1-Blocker empfehlen.

 

Quelle:

Haanen JBAG et al. Extended follow-up from JAVELIN Renal 101: subgroup analysis of avelumab plus axitinib versus sunitinib by the International Metastatic Renal Cell Carcinoma Database Consortium risk group in patients with advanced renal cell carcinoma. ESMO Open, Onlinevorabveröffentlichung am 25. April 2023, DOI:https://doi.org/10.1016/j.esmoop.2023.101210

 

(KvK)

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