Bei fortgeschrittenem Gebärmutterkörperkrebs verschiedene Therapien kombinieren
Nachricht vom 15.3.2025
Von bestimmten Tumormerkmalen hängt es ab, welche Kombinationen besonders effektiv wirken können.
Wenn Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) bereits weiter fortgeschritten ist oder nach ersten Therapien wiederkehrt, ist die Chemotherapie eine Standardbehandlung. Ihr können unter Umständen eine Immuntherapie mit Checkpointblockern und eine Therapie mit PARP-Hemmern hinzugefügt werden, wodurch sich die Überlebensaussichten verbessern lassen. Das berichtete eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.
In einer Meta-Analyse fasste die Arbeitsgruppe Daten aus mehreren klinischen Studien mit insgesamt mehr als 3.000 Patientinnen zusammen, die an Gebärmutterkörperkrebs erkrankt waren und einen Rückfall erlebt hatten und an einer bereits deutlich fortgeschrittenen Erkrankung litten. Untersucht wurde, welche Kombinationstherapien sich in dieser Situation als besonders erfolgreich herausstellten, wobei bestimmte Tumormerkmale wie die Ausprägung von PD-L1 oder der Status zur sogenannten Mismatch-Reparatur-Defizienz als ein Unterscheidungsfaktor zwischen den Tumoren herangezogen wurden.
Von solchen Tumormerkmalen hing es demnach wesentlich ab, wie erfolgreich die verschiedenen Substanzen wirkten. Bei Vorliegen von viel PD-L1 im Tumorgewebe beispielsweise konnte die Kombination von Immuncheckpoint-PD1/PD-L1-Blockern und PARP-Hemmern einen besonders großen Nutzen bringen. Bei Tumoren mit Mismatch-Reparatur-Defizienz, bei der also die natürlichen Reparatursysteme in den Zellen gestört sind, waren die Immuncheckpointhemmer besonders dann wirksam, wenn sie einzeln eingesetzt wurden.
Die Kombination von Chemotherapie, Immuncheckpointblockade und PARP-Hemmung sei eine gute Möglichkeit, um fortgeschrittenen bzw. wiedergekehrten Gebärmutterkörperkrebs wirksam aufzuhalten. Jedoch hänge es, so die Interpretation im Studienbericht, von einzelnen Tumormerkmalen ab, ob wirklich alle drei Substanzklassen sinnvoll eingesetzt werden können oder nicht. Bestimmte Tumoren sprechen eher auf die eine oder die andere Wirkstoffart an, weshalb molekulare Untersuchungsmethoden in der Diagnostik bei Gebärmutterkörperkrebs mittlerweile unverzichtbar sind.
Quelle:
Villacampa G et al. Immunotherapy and PARP inhibitors as first-line treatment in endometrial cancer: a systematic review and network meta-analysis. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 26. Februar 2025, DOI: 10.1016/j.ejca.2025.115329
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