Bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs die Chemotherapie mit PARP-Hemmer-Erhaltungstherapie unterstützen

Nachricht vom 23.09.2024

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Die Krankheit kann dadurch länger aufgehalten werden.

Patientinnen, die bei fortgeschrittenem Eierstockkrebs auf eine platinbasierte Erstlinienchemotherapie ansprechen, können davon profitieren, wenn sie zusätzlich mit einem PARP-Hemmer behandelt werden. Besonders vorteilhaft wirkt sich diese Therapie bei Tumoren mit einer homologen Rekombinationsdefizienz (HRD) aus. Hierbei handelt es sich um einen Defekt in der Genreparatur der Krebszellen. Erkenntnisse aus einer Phase 3-Studie, die das belegen, wurden in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht.

Bei Vorliegen von HRD können Defekte bei der Zellteilung, während der sich das genetische Material in den Zellen verdoppelt, weniger gut behoben werden. Dies ist offenbar eine gute Voraussetzung für die Wirkung von sogenannten (Poly(ADP-ribose)-Polymerasen)-PARP-Hemmern. An der Studie nahmen Patientinnen teil, die bei neu diagnostiziertem fortgeschrittenem Eierstockkrebs eine platinbasierte Chemotherapie als Erstbehandlung erhalten und gut darauf angesprochen hatten. Nun wurden sie entweder mit einem PARP-Hemmer oder einem Scheinmedikament (Placebo) behandelt. 

In der Beobachtungszeit von rund sechs Jahren zeigte sich kein Unterschied im Gesamtüberleben. Jedoch wurde ein Vorteil im Überleben, ohne dass der Tumor weiter voranschritt beobachtet: In der Gruppe mit HRD-Tumor waren nach fünf Jahren in der PARP-Hemmertherapiegruppe noch doppelt so viele Patientinnen am Leben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, wie in der Nicht-HRD-Gruppe. In beiden Gruppen wurden im Verlauf weitere Therapien, darunter auch mit PARP-Hemmern notwendig – in der Gruppe, die schon nach der Ersttherapie einen PARP-Hemmer erhalten hatte, allerdings seltener als in der Placebogruppe. Die zusätzlichen Therapien können laut den Schlussfolgerungen der Arbeitsgruppe womöglich dafür verantwortlich gewesen sein, dass langfristig keine Unterschiede im Gesamtüberleben zu beobachten waren.

Die Chance, auch nach mehreren Jahren noch zu leben, ohne dass der Tumor weiter vorangeschritten ist, steige offenbar durch die PARP-Hemmertherapie, insbesondere bei Tumoren mit HRD. Die Langzeitdaten der Studie sprechen laut Bericht dafür, dass sich eine Erhaltungstherapie mit dem PARP-Hemmer nach der platinbasierten Erstlinienchemotherapie bei neu diagnostiziertem fortgeschrittenem Eierstockkrebs auch unabhängig vom HRD-Status langfristig lohne.

 

Quelle:

Monk BJ et al. Niraparib first-line maintenance therapy in patients with newly diagnosed advanced ovarian cancer: final overall survival results from PRIMA/ENGOT-OV26/GOG-3012 trial. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 14. September 2024, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2024.08.2241

 

(KvK)

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