Bei eingeschränktem Immunsystem keine schlechtere Prognose bei hellem Hautkrebs

Nachricht vom 17.12.2022

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Patienten mit Plattenepithelkarzinom der Haut müssen keinen ungünstigeren Krankheitsverlauf fürchten, wenn ihr Immunsystem nur eingeschränkt arbeitet.

Obwohl Patienten, deren Immunsystem etwa nach einer Organtransplantation nur eingeschränkt funktioniert, ein erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome der Haut, also hellen Hautkrebs, haben, ist bislang unbekannt, ob sie im Falle einer solchen Erkrankung auch mit einer ungünstigeren Prognose rechnen müssen. Dieser Frage ging eine Studie nach, die in der Fachzeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology veröffentlicht wurde.

In der rückblickenden Untersuchung wurde der Krankheitsverlauf bei 814 Patienten nachverfolgt, die an einem oder mehreren Plattenepithelkarzinomen der Haut erkrankt waren und deren Immunsystem nur eingeschränkt funktionierte. Verglichen wurden die Daten mit denen von 4.198 Patienten mit einem oder mehreren Plattenepithelkarzinomen der Haut und gesundem Immunsystem. 

Es stellte sich heraus, dass die immuneingeschränkten Patienten häufiger Tumoren in einem höheren Stadium hatten. Eine schlechtere Prognose hatten sie jedoch nicht zwangsläufig. Die Prognose hing auch bei ihnen im Wesentlichen vom Tumorstadium bei der Diagnose ab, d.h. wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wurde, konnten sie von der Erkrankung genauso gut geheilt werden wie die Patienten, deren Immunsystem nicht eingeschränkt war. 

Eine frühe Diagnose der Tumoren sei deshalb bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem wichtig, so die Studienautoren. Die Aufmerksamkeit dafür müsse vermutlich noch geschärft werden, was unter anderem die höhere Quote an fortgeschritteneren Tumoren bei diesen Patienten erklären kann.

 

Quelle:

O’Connor DM et al. Immune status does not independently influence cutaneous squamous cell carcinoma metastasis and death when stratified by tumor stage: A dual-center retrospective cohort analysis of primary N0 disease. Journal of the American Academy of Dermatology 2022, 87(6):1295-302

 

(KvK)

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