Bei Darmkrebs mit BRAF-V600E-Mutation zielgerichtet therapieren

Nachricht vom 29.6.2025

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Auf eine bestimmte Kombinationstherapie sprechen viele Tumoren schnell, gut und anhaltend an.

Bei Darmkrebs, der sich bereits mit Tochtergeschwülsten, sogenannten Metastasen, in andere Organe ausgebreitet hat und eine BRAF-V600E-Mutation aufweist, kann eine Kombinationstherapie mit einem BRAF-Hemmer, einem Anti-EGFR-Antikörper und einer Chemotherapie in der Erstbehandlung vielversprechende Tumorantworten auslösen. Darauf verwies eine Studiengruppe bei der diesjährigen Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago, bei der sie erste Ergebnisse einer Phase III-Studie präsentierte.

Für die Studie wurden 479 Frauen und Männer ab 18 Jahren gewonnen. Sie erhielten nach der Diagnose eines metastasierten BRAF V600E-mutierten Darmkarzinoms entweder die Standardtherapie aus Chemotherapie mit oder ohne einen Angiogenesehemmer oder eine Kombinationstherapie mit einem BRAF-Hemmer, einem Anti-EGFR-Antikörper und einer Chemotherapie. 

Die Tumoren sprachen auf die neue Kombinationstherapie signifikant besser als auf die Standardtherapie an, die Ansprechrate erhöhte sich deutlich. Das Ansprechen geschah in der Regel rasch nach Beginn der Therapie und hielt lange an. Auch beim Gesamtüberleben deutete sich bereits ein Vorteil an, dies war jedoch statistisch noch nicht aussagekräftig, weil die Beobachtungszeit zum Zeitpunkt der jetzigen Analyse noch nicht ausreichte. In beiden Behandlungsgruppen traten ähnlich viele schwere Nebenwirkungen auf.

Die Ergebnisse zum Ansprechen auf die Erstlinientherapie mit dem BRAF-Hemmer, Anti-EGFR-Antikörper und der Chemotherapie bei metastasiertem BRAF V600E-mutiertem Darmkrebs waren vielversprechend, so die Studienautoren. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sich daraus ein Überlebensvorteil ableiten lasse.

 

Quelle:

Kopetz S et al. BREAKWATER: Analysis of first-line encorafenib + cetuximab + chemotherapy in BRAF V600E-mutant metastatic colorectal cancer. Journal of Clinical Oncology 2025, 43:16_suppl.https://doi.org/10.1200/JCO.2025.43.4_suppl.16

 

(KvK)

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